Schrecksekunde für Sebastian Vettel beim Formel-1-Test in Barcelona. Am zweiten Tag der zweiten Testwoche sorgte der Ferrari-Pilot für eine Rot-Phase. Nach rund 130 Minuten schlug Vettel gegen 11:10 Uhr in Kurve drei in die Streckenbegrenzung ein.

Wie die Bremsspuren vermuten ließen, handelte es sich bei der Unfallursache um einen technischen Defekt. Ferrari machte ein mechanisches Problem für den Abflug verantwortlich.

Vettel kam in Kurve drei, einer langgezogenen Rechtskurve, von der Fahrbahn ab. Die Spuren auf dem Asphalt und im Kiesbett deuten darauf hin, dass der Ferrari plötzlich nur noch geradeaus fuhr. Möglicherweise brach ein Aufhängungselement.

Nachdem Vettel erst die asphaltierte Auslaufzone und anschließend das kleine Kiesbett schnurstracks durchquerte, schlug er schließlich fast frontal in die Streckenbegrenzung ein. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten an dieser Stelle befinden sich vor der Beton-Wand noch drei Reihen Reifenstapel und eine Tecpro-Barriere.

Vettel erklärt Unfall: Konnte nicht mehr lenken

Vettels Aussagen bestärken die ersten Vermutungen: "Aus dem Auto heraus war es ziemlich klar, dass vorne links irgendetwas mit der Aufhängung passiert ist, auch wenn ich die Aufhängung nicht so gut sehe. Ich hatte dann keine Chance mehr, das Auto zu lenken, ich konnte nur noch verlangsamen und bin dann unsanft eingeschlagen."

Anschließend musste Vettel im Medical Center untersucht werden. Dabei handelte es sich um reine Routinechecks, der Deutsche konnte das Medical Center sofort wieder verlassen. "Gott sei Dank war der Einschlag nicht zu heftig, sonst würde ich nicht gut gelaunt hier sitzen", sagte Vettel wenige Stunden nach dem Unfall bei seiner Medienrunde.

Ferrari stark beschädigt: Ursachenforschung erschwert

Ferrari war nach dem Unfall sofort damit beschäftigt, die Unfallursache zu klären. "Aber das Auto wurde ziemlich stark beschädigt, deshalb ist die Ursachenforschung nicht ganz einfach", erklärt Vettel. Wie viel Zeit Ferrari durch den Unfall verliert, ist noch nicht ganz klar.

Bis zu seinem Unfall hatte Vettel 40 Runden abgespult, die schnellste davon in 1:18,195 Minuten. Damit lag er zu diesem Zeitpunkt auf Rang zwei. In Testwoche zwei wechseln die Ferrari-Fahrer jeweils in der Mittagspause. Am Dienstag fuhr Charles Leclerc vormittags und Vettel nachmittags, am Mittwoch durfte Vettel beginnen. Leclerc verpasste am Dienstag bereits wertvolle Trainingszeit aufgrund eines Problems am Kühlsystem.

Weil die Bergungsarbeiten andauerten und die Streckenbegrenzung repariert werden musste, war die Vormittagssession für mehr als eine halbe Stunde unterbrochen. Erst um 11:47 Uhr konnte die Session wieder freigegeben werden.