Beinahe hätte Kimi Räikkönen den krönenden Abschluss seiner ersten Testwoche mit Alfa Romeo Racing geschafft. Erst in den Schlussminuten des dritten Formel-1-Testtags in Barcelona torpedierte Toro-Rosso-Pilot Daniil Kvyat noch einen für besonders leidenschaftliche Beobachter fast schon historischen Moment und entriss dem Finnen die erste Alfa-Bestzeit der Neuzeit.

Zur Mittagspause hatte Räikkönen das Klassement in Barcelona zuvor vor Sebastian Vettel angeführt. Am Morgen brannte der Finne mit der weichsten Reifenmischung an seinem Alfa Romeo C38 die bis dato schnellste Rundenzeit der ganzen Woche in den katalonischen Asphalt. Seine 1:17.762 Minuten war noch einmal ein gutes Eck schneller als alles, was sein ehemaliges Team Ferrari, allerdings auf härteren Pneus, zuvor zustande gebracht hatte.

Kimi Räikkönen: Starker Auftakt von Alfa Romeo

Immerhin die Rundenkrone war dem Iceman mit 138 Umläufen am Mittwoch nicht zu nehmen. Viel Zeit also, um sich ein gutes Urteil über sein neues Arbeitsgerät zu bilden. Zuvor hatte der Finne immerhin auch am Montag schon ein gesundes Pensum abgespult. Also: Fazit? "Es war gut. Wir wollen natürlich immer noch mehr. Aber das ist eine Neverending Story. Es waren auf jeden Fall ziemlich starke zwei Tage", sagt Räikkönen.

"Ich denke, ich kann recht zufrieden damit sein, wie das Auto sich bisher anfühlt. Es ist generell ein gut ausbalanciertes Auto ist, das viel Grip hat. Ich konnte auch richtig viel Fahren. Aber es ist noch früh", ergänzt der Finne. Heißt auch: Es geht noch mehr. "Es könnte immer noch besser sein. Wir haben ja noch nicht allzu sehr gepusht, eher Dinge ausprobiert", sagt Räikkönen.

Räikkönen-Bestzeit am Morgen kein Quali-Run

Nicht gepusht? Gilt das auch für die Runde am Vormittag? Ja, zumindest zum größten Teil. Bewusst auf Zeitenjagd sei er trotz der weichsten Pneus nämlich nicht gewesen. "Da ging es mehr um die Reifen allein, wir versuchen noch nicht so schnell wie möglich zu fahren. Wir haben kein Quali simuliert, nur andere Reifen versucht. Wir wollen sie einfach ausprobieren, um zu sehen, was geschieht", sagt der Formel-1-Routinier.

Quali-Simulation ja oder nein. Von irgendwelchen Fingerzeigen auf ein Kräfteverhältnis könne in Woche eins ohnehin nie die Rede sein. "Das kannst du allein von den Testfahrten unmöglich sagen", so Räikkönen. "Natürlich werden wir nächste Woche eine kleine Vorstellung davon bekommen. Aber ganz sicher erst in ein paar Wochen wenn das erste Rennen kommt. Von unserer Seite können wir bisher aber zufrieden sein, aber ich weiß nicht, wohin uns das im ersten Rennen bringen wird."

Tests 2019: Eindrücke vom 2. Testtag in Barcelona: (09:46 Min.)