Von einer Überraschung zur nächsten: Durch eine späte heiße Runde von Daniil Kvyat brachte der Toro-Rosso-Rückkehrer Alfa Romeo und Kimi Räikkönen noch um eine bis dato nicht minder erstaunliche Bestzeit am dritten Tag der Formel-1-Testfahrten in Barcelona 2019.
In 1:17.704 Minuten war der Russe im STR14 noch einmal eine gute halbe Zehntel schneller um den Circuit de Barcelona-Catalunya gejagt als der Finne im C38. Das bedeutete eine neue Wochenbestzeit - schneller als Sebastian Vettel und Charles Leclerc an den beiden Vortagen. Allerdings hatte Kvyat - genau wie Räikkönen und anders als die Ferrari - dafür schon die weichste aller Reifenmischungen verwendet.
Kvyat: War nicht volles Rohr
Doch viel Vollgas war abgesehen von diesem Vorteil schon dabei? "Wir wussten, dass wir Erster sein würden", scherzt Kvyat in einer ersten Reaktion direkt nach der Session. Motorsport-Magazin.com fragte deshalb lieber noch einmal nach. "Ich würde nicht sagen dass es volles Rohr war oder so. Du willst ja nicht in der Mauer landen", so Kvyat darauf zu MSM.
"Aber du versuchst in diesen Runden natürlich schon einmal das Auto so gut es geht zu spüren ... Du kannst ja nicht nur langsam rumfahren!", scherzt der Russe über die fahrerische Komponente. Und wie sah es mit der Motoreinstellung aus, wie mit der Spritladung? "Frag' die Ingenieure!", winkt Kvat erst ab, fügt aber an: "Wir wollten jetzt nicht unbedingt die große Performance zeigen."
Kvyat: Wiedergutmachung für Probleme zum Auftakt
Sondern? "Das Wichtigste war für uns heute einfach unser Programm durchzuziehen. Denn an meinem ersten Tag hatte ich ein paar Rückschläge. Da konnte ich nicht so viele Runden fahren wie ich wollte. Deshalb bin ich jetzt ziemlich happy damit. Nicht nur wegen des Klassements, sondern wegen des Programms insgesamt", schildert der Russe.
Auf stolze 137 Runden kam Kvyat an diesem Mittwoch in Montmelo. Das reichte beinahe auch noch zur Rundenkrone. Hier aber hatte Räikkönen haarscharf die fleißige Nase vorne behalten. "Eine Runde weniger als Kimi. Da müssen wir besser werden!", feixt Kvyat deshalb.
Nein - gerade die Zuverlässigkeit seines Honda-Aggregats stimmt den Russen so gut gelaunt. "Die Standfestigkeit war da, um heute diese vielen Runden zu farhen. Das war echt gut nachdem der erste Tag nicht so ideal war. Heute hat es gut funktioniert, um das zu schaffen, was geplant war. Und noch mehr", sagt er. "Wir konnten den ersten Tag also wieder ausgleichen."
Und die Performance, das Gefühl mit dem Motor? Auch auf die x-ste Nachfrage will Kvyat nicht mit der Sprache heraus: "Er fühlt sich an, als würde er beschleunigen. Genauso, wie das Auto nach links oder rechts fährt, wenn du lenkst. Oder bremst, wenn du die Bremse trittst." So so …
Formel-1-Test Barcelona I, Tag 3: Ergebnis, Zeiten, Runden
Pos | Fahrer | Team | Zeit | Runden | Reifen |
---|---|---|---|---|---|
1 | Kvyat | Toro Rosso | 1:17.704 | 137 | C5 |
2 | Räikkönen | Alfa Romeo | 1:17.762 | 138 | C5 |
3 | Ricciardo | Renault | 1:18.164 | 80 | C4 |
4 | Vettel | Ferrari | 1:18.350 | 134 | C3 |
5 | Verstappen | Red Bull | 1:18.787 | 109 | C3 |
6 | Hülkenberg | Renault | 1:18.800 | 63 | C4 |
7 | Grosjean | Haas | 1:19.060 | 69 | C3 |
8 | Fittipaldi | Haas | 1:19.249 | 48 | C4 |
9 | Sainz | McLaren | 1:19.354 | 90 | C3 |
10 | Perez | Racing Point | 1:20.102 | 67 | C3 |
11 | Bottas | Mercedes | 1:20.693 | 88 | C3 |
12 | Hamilton | Mercedes | 1:20.818 | 94 | C3 |
13 | Russell | Williams | 1:25.625 | 23 | C3 |
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