Die Formel 1 erlebte auch am zweiten Tag der Testfahrten 2019 in Barcelona einen ereignisreichen Tag. An der Spitze gab abermals Ferrari das Tempo vor. Charles Leclerc knüpfte nahtlos an die Performance Sebastian Vettels an und markierte am Ende des Tages die Bestzeit. Weltmeister Mercedes hielt sich erneut bedeckt.

Daniel Ricciardo und Pierre Gasly sorgten für die ersten heftigeren Abflüge beziehungsweise Schreckmomente in der Saison 2019. Der Blechschaden hielt sich aber bei beiden in Grenzen. Die drei Rookies im Feld überzeugten derweil mit starken Vorstellungen, auch wenn einer von ihnen anfänglich so seine Schwierigkeiten hatte.

Das Ergebnis: Mit einer schnellsten Rundenzeit von 1:18.247 Minuten war Leclerc 86 Tausendstel langsamer als Vettel am Vortag. Der Monegasse wiederholte an seinem ersten Tag im Cockpit des SF90 das Programm des Teamkollegen. Wie Vettel ging er in der letzten Stunde vor der Mittagspause auf dem gelben C3-Reifen auf Zeitenjagd.

Hinter dem dominierenden Boliden der Scuderia landete Lando Norris im McLaren, gefolgt von Haas-Pilot Kevin Magnussen. Der Däne fuhr seine schnellste Runde wie Leclerc auf dem C3-Reifen. Alexander Albon landete im Toro Rosso dahinter, gefolgt von Antonio Giovinazzi im Alfa Romeo.

Valtteri Bottas war als Sechster bester Mercedes. Der Finne verlor rund anderthalb Sekunden auf Leclercs Bestzeit, obwohl er auf der gleichen Reifenmischung unterwegs war. Lewis Hamilton fuhr ebenfalls die C3-Mischung und landete mit seiner schnellsten Zeit drei Zehntel dahinter auf Platz zehn.

Zwischen den Silberpfeilen landeten Pierre Gasly und das Renault-Duo. Abgerundet wurde die Zeitentabelle von Racing-Point-Pilot Lance Stroll und Pietro Fittipaldi. Letzterer Sprang in den Schlussminuten für Magnussen ein, der vorzeitig ausgestiegen war.

Formel-1-Test Barcelona I, Tag 2: Ergebnis, Zeiten, Runden

PosFahrerTeamZeitRundenReifen
1LeclercFerrari1:18.247157C3
2NorrisMcLaren1:18.553104C4
3MagnussenHaas1:19.20659C3
4AlbonToro Rosso1:19.301132C4
5GiovinazziAlfa Romeo1:19.312101C4
6BottasMercedes1:19.53589C3
7GaslyRed Bull1:19.81492C3
8HülkenbergRenault1:19.83795C3
9RicciardoRenault1:19.88628C3
10HamiltonMercedes1:19.92874C3
11StrollRacing Point1:20.43379C3
12FittipaldiHaas1:21.84913C3

Die Fleißtabelle: Mercedes und Ferrari lieferten sich ein enges Rennen um die meisten Testkilometer an diesem Dienstag. Leclerc drehte 157 Runden, Mercedes kam kumuliert auf 163 Runden. Albon fuhr an seinem ersten Tag in einem Formel-1-Auto beeindruckende 132 Runden.

Norris und Giovinazzi knackten ebenfalls die 100-Runden-Marke, wenn auch nur knapp. Bei Racing Point lief es mit 79 Runden für Stroll deutlich besser als am Vortag, als Sergio Perez lediglich auf 30 Runden kam.

Schlechte Nachrichten gab es abermals von Williams. Wie das Team mitteilte, trifft das neue Auto erst am Mittwochmorgen am Circuit de Barcelona-Catalunya ein und wird nicht vor der Mittagspause einsatzbereit sein.

Die Zwischenfälle: Der Dienstag begann wie der Montag mit einer frühen roten Flagge. Während Räikkönen sich am ersten Testtag noch zehn Minuten Zeit ließ, versenkte Toro-Rosso-Rookie Alexander Albon seinen Boliden schon in der ersten Minute der Session. Der Thailänder drehte sich ausgangs Kurve vier und blieb im Kiesbett stecken.

Für den großen Schreckmoment des Tages sorgte nach etwa zwei Stunden Daniel Ricciardo. Dem Australier flog bei der Anfahrt auf die erste Kurve das Hauptelement seines Heckflügels weg. Ohne Anpressdruck auf der Hinterachse drehte sich der Renault daraufhin bei hoher Geschwindigkeit von der Strecke. Ricciardo stoppte kurz vor der Mauer und konnte aus eigener Kraft zurück an die Box fahren.

Danach verlief der Tag zunächst ruhig. Albon drehte sich in Turn 13 ein weiteres Mal, an gleicher Stelle erwischte es auch Leclerc. Dank der großzügigen Auslaufzonen ging es aber für beide sofort weiter. Magnussen leistete sich einen Verbremser in Turn 10 und musste die alte Streckenvariante nehmen, Bottas verpasste Turn 1 und ging weit.

Für die zweite rote Flagge sorgte kurz vor 16:00 Uhr Gasly. Der Red-Bull-Pilot hatte gerade im Mittelsektor eine neue persönliche Bestzeit hingelegt, als er beim Anbremsen auf Turn 12 das Heck verlor und in die Auslaufzone rutschte. Das Auto wurde beim Einschlag leicht beschädigt. Anders als Ricciardo schaffte es der Franzose nicht mehr aus eigener Kraft aus dem Kiesbett.

Einen problembehafteten Tag erlebte Kevin Magnussen. Am Morgen kämpfte Haas wie schon am Montag mit einem Benzindruck-Problem am VF-19. Und obwohl Magnussen danach 59 Runden absolvierte, musste er anderthalb Stunden vor Ende des Testtages vorzeitig aussteigen. Der Grund war diesmal kein technisches Problem, sondern ein schlecht angepasster Sitz.