Die Formel 1 ändert 2019 einmal mehr ihr Gesicht. Nach der großen Regeländerung 2017 gibt es aus kosmetischer Sicht für diese Saison eher kleinere Korrekturen. Während die Autos vor zwei Jahren von 1,80 Meter Breite auf 2,00 Meter wuchsen und sich die Flügel-Proportionen deutlich änderten, sind die Änderungen diesmal eher im Detail zu finden.

Ein Detail gefällt Sebastian Vettel allerdings ganz und gar nicht: Der neue Frontflügel. "Der Frontflügel sieht wirklich bei allen Teams hässlich aus", schimpft Vettel. "Ich verstehe nicht, warum er so breit ist. Vor Jahren sind wir zurückgegangen, weil wir gesagt haben, dass es schlecht fürs Racing ist. Jetzt sind wir wieder zurück zum Breiten gegangen. Vielleicht haben wir vergessen, Notizen zu machen. Aber der Rest des Autos ist wunderschön. "

Der Frontflügel wuchs über den Winter in der Breite von 1,80 Meter auf 2,00 Meter. Diese Änderung war nötig, um nicht zu viel Fahrzeug-Performance zu verlieren. Denn gleichzeitig wurden die Frontflügel simplifiziert. 2019 dürfe sie nur noch über fünf Hauptelemente verfügen, maximal zwei Strömungsrichter unter dem Flügel sind erlaubt, dazu wurde auch das Endplattendesign stark eingeschränkt.

Das Ziel der Regeländerung war klar: Die Autos sollten weniger Dirty Air erzeugen und somit mehr Racing erlauben. Weil durch die Vereinfachung Abtrieb verloren geht, erlauben die Regelhüter dafür eine größere Spannweite, um den Verlust zumindest teilweise zu kompensieren.

Ob die Problematik der verwirbelten Luft hinter den Autos durch die Änderungen tatsächlich entschärft wurde, wird sich frühestens beim Saisonauftakt in Melbourne zeigen. Die Auswirkungen auf die generelle Fahrzeugperformance lassen sich aber schon einschätzen.

Formel 1 2019: Was bedeutet Vettels starker Testauftakt?: (07:52 Min.)

Vettel: Fährt sich besser, als er aussieht

"Er fährt besser als es aussieht", scherzt Vettel. Der Ferrari-Pilot ist - von der Optik einmal abgesehen - mit den Änderungen bislang zufrieden: "Man spürt keinen großen Unterschied. Die Frage für jeden lautet, wie viel man im Gegensatz zum letzten Jahr verloren hat. Wir holen noch immer auf, aber an diesem Punkt sieht es schon ziemlich gut aus."

Ursprünglich hatten die Simulationen von FIA und dem Kommerziellen Rechteinhaber einen Performance-Verlust von rund anderthalb Sekunden prognostiziert. Doch die ersten Rundenzeiten beim Testauftakt lassen eher auf eine stabile Performance schließen. Die Teams geben an, im Windkanal schon wieder bei einem ähnlichen Downforce-Level wie vor einem Jahr zu sein.