Sebastian Vettel kann mit seinem Auftakt in die Formel-1-Saison 2019 zufrieden sein. Der Ferrari-Pilot eröffnete den ersten offiziellen Testtag des Jahres für sein Team. Mit 169 Runden spulte er nicht nur die meisten Kilometer aller Piloten ab, sondern setzte mit 1:18,161 Minuten auch die Bestzeit.

Schon am frühen Morgen ging Vettel auf Zeitenjagd und schockte die Konkurrenz. Auf seiner schnellsten Runde fuhr er auf den gelb markierten C3-Reifen, der mittleren Mischung aus Pirellis aktuellem Angebot. Der C3-Reifen entspricht dem letztjährigen Soft-Pneu.

Vettel zeigte sich nach dem Testauftakt ungewohnt euphorisch: "Wir hätten uns keinen besseren Tag vorstellen können. Es war unglaublich, wie gut das Auto funktioniert hat. Wir hatten keine Probleme, die etwas verlangsamt haben und konnten sogar etwas mehr machen, als geplant."

Sebastian Vettel saß nach dem ersten Test zufrieden vor der Presse, Foto: LAT Images
Sebastian Vettel saß nach dem ersten Test zufrieden vor der Presse, Foto: LAT Images

Einen kleinen Schönheitsfehler gab es trotzdem: Beim Rausbeschleunigen aus der Schikane drehte sich Vettel in der letzten Kurve. Allerdings konnte der Vizeweltmeister gleich weiter machen, die Session musste nicht unterbrochen werden.

Vettel: Fast perfektes Auto macht es einfach

"Ich war noch ein bisschen eingerostet, aber ich habe nicht viel Zeit gebraucht, denn das Auto hat es mir ziemlich einfach gemacht", so Vettel. "Es ist noch sehr früh, lasst uns in paar Wochen reden. Aber Komplimente an die Fabrik, wie sie die neuen Regeln angegangen sind. Was sie heute auf die Strecke gebracht haben, ist sehr nah an Perfektion für den ersten Tag. Bei einem neuen Auto ist alles noch mehr am Limit, das Auto ist enger - und wir sind so viele Runden ohne große Dramen gefahren."

Formel 1 2019: Was bedeutet Vettels starker Testauftakt? (07:52 Min.)

"Ich glaube, das war der beste Auftakt, den ich hatte", so Vettel, der allerdings einschränkt: "Das mag nichts heißen. Ich hatte schon Auftakte, da war das Auto nur am Rauchen. Und eine Woche später haben wir dann schon immer mehr und mehr Benzin eingefüllt."

Schon am Sonntag spulte Vettel in Barcelona einen ersten Shakedown in seiner Roten Göttin ab. "Da hatte ich schon ein gutes Gefühl, heute wurde das bekräftigt", freut sich Vettel. "Das Auto läuft und läuft und läuft - damit rechnet man nie. Ein sehr besonderer Tag, ich werde gleich eine positive Nachricht nach Maranello zurückschicken."

Allzu lang müssen die Mitarbeiter in Maranello wohl nicht wach bleiben, um Vettels Nachricht zu bekommen: "Man wird nicht jünger aber bis jetzt merke ich es nicht. Körperlich aber jetzt ziemlich müde nach den vielen Runden, ich werde gut schlafen." Am Dienstag greift Vettels neuer Teamkollege Charles Leclerc ins Lenkrad, Vettel selbst darf am Mittwoch wieder ran.