Das Reifen-Chaos ist perfekt: Eigentlich sollte in der Formel-1-Saison 2019 alles einfacher werden. Pirelli bringt nur noch Soft, Medium und Hard zu den Rennen. Allerdings zieht das neue System auch Probleme mit sich. Deshalb wird es bei den Testfahrten vor der Saison in Barcelona und bei den Young-Driver-Tests während der Saison Spezial-Markierungen geben.

Ursache des Problems ist, dass Pirelli das Sortiment nur nominell auf drei Mischungen verkleinert hat. Zwar fällt der Super-Hard 2019 komplett weg und aus Ultrasoft und Supersoft wird eine Mischung, tatsächlich bleiben aber insgesamt so noch immer fünf verschiedene Mischungen übrig.

Für die Masse der TV-Zuschauer wird das System trotzdem einfacher. Für sie gibt es nur Soft, Medium und Hard. Für die richtigen Fans wird es allerdings komplex. Denn hinter den drei Bezeichnungen können sich an jedem Rennwochenende andere Mischungen verbergen.

Was an den Rennwochenenden zumindest bei den Hardcore-Fans für Verwirrung sorgen kann, wird bei den Testfahrten zum regelrechten Problem: Denn dort kommen alle fünf aktuellen Mischungen zum Einsatz. Die Teams dürfen sich innerhalb ihres Reifenkontingents die Mischungen frei auswählen.

Bei drei Farben (rot für Soft, gelb für Medium und weiß für Hard) und fünf Mischungen ist das Chaos beim Test also perfekt. Doch Pirelli hat sich einen kleinen Kniff überlegt: Die beiden weichsten Mischungen C4 und C5 sind zwar beide rot markiert, unterscheiden sich jedoch in den Streifen zwischen den Pirelli-Schriftzügen. Der weichste Reifen (C5) hat keinen Streifen, beim C4-Compound befinden sich zwischen den Pirelli-Logos rote Streifen.

Die mittlere C3-Mischung trägt als einzige die Farbe Gelb, die beiden härteren Compounds C1 und C2 sind weiß. Allerdings lassen sich die harten Mischungen wie die weichen durch die Striche unterscheiden. Der härteste Reifen (C1) ist zwischen den Pirelli-Logos schwarz, der C2-Compound verfügt über eine weiße Linie.

Unterscheidung bei Testfahrten schwer bis unmöglich

Damit sind die Reifen zumindest theoretisch voneinander zu unterscheiden. Im fahrenden Zustand werden die Unterschiede kaum sichtbar sein. Erstmals werden die Testfahrten zwar auch auf F1 TV übertragen, in welchem Umfang jedoch Bilder von der Strecke geliefert werden, ist noch unklar.

Im Pressezentrum wird die Unterscheidung schwer: In den vergangenen Jahren wurden dort lediglich Zeiten auf den Monitoren gezeigt. Reifendaten, geschweige denn Live-Bilder von der Strecke gab es nicht.

Mischung 2018Mischung 2019Vgl. KonstruktionVgl. MischungTest-Markierung
Superhard----
HardC1NeuNeu, weicherWeiß ohne Streifen
MediumC2NeuNeu, weicherWeiß mit Streifen
SoftC3NeuUnverändertGelb
Supersoft----
UltrasoftC4/C4 backupNeuNeu, noch unklarRot mit Streifen
HypersoftC5NeuNeu, härterRot ohne Streifen