Die Formel-1-Saison 2018 ist Geschichte. Es war ein Jahr voller Highlights, spannender Kämpfe und prickelnder Teamduelle. Zum Jahresabschluss nimmt Motorsport-Magazin.com alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in unserem Adventskalender in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Valtteri Bottas.

Steckbrief Valtteri Bottas

Karriere2018
GP-Starts11821
Siege30
Bestes Rennergebnis12
Podien308
Ø Rennplatzierung7,73,89
Ausfälle102
Schnellste Runden107
Poles62
Bestes Quali-Ergebnis11
Ø Position im Qualifying7,13,52
Punkte963247

Die Qualifying-Performance 2018: Am Samstag schnitt Valtteri Bottas im Vergleich zu seinem Teamkollegen Lewis Hamilton in so gut wie allen Disziplinen schlechter ab. Das Quali-Duell gegen den Briten verlor der Finne mit 6:15 deutlich, war im Schnitt aller Segmente allerdings noch ordentliche 0,167 Sekunden langsamer.

Dafür wird es im Grenzbereich richtig eng: Während Hamilton satte elf Poles einfuhr, schaffte Bottas das nur auf seinen Paradestrecken Österreich und Russland. Entsprechend fällt sein durchschnittliches Quali-Ergebnis um fast exakt eine Position schlechter aus. Anders als Hamilton (Hydraulikdefekt im Q2 beim Deutschland GP) gelang es Bottas jedoch, als einzigem Fahrer neben den beiden Ferrari-Piloten immer das Q3 zu erreichen.

Die Renn-Performance 2018: Vor allem zu Saisonbeginn sah es für den Finnen noch gut aus. Nur jede Menge Pech (Reifenschaden auf Siegkurs in Baku, SC-Pech auf Siegkurs in China) hielten Bottas davon ab, sogar zeitweise die WM-Führung zu erobern. Doch spätestens ab Hockenheim - als Mercedes im Sinn der WM begann, alles auf Hamilton auszurichten - ging es abwärts.

Die Folge ist eine unter dem Strich wenig erfolgreiche Bilanz. Mit 3:17 unterlag Bottas im teaminternen Rennduell, schaffte es im Schnitt als Vierter ins Ziel, Hamilton als Zweiter. So holte der Finne 161 WM-Punkte weniger als der Teamkollege und WM-Rang fünf statt den WM-Titel. Besonders bitter: Bottas beendete die Saison als einziger Fahrer der Top-Teams ohne Sieg, Hamilton gewann öfter (11x) als Bottas überhaupt auf dem Podium stand (8x).

Das sagt Valtteri Bottas: "Für mich war es mental eine sehr kräftezehrende Saison. Ich hatte große Ziele, was die Resultate für dieses Jahr anging. Aber diese Saison ist nicht so verlaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Somit bin ich ehrlich gesagt ganz froh, dass sie vorbei ist. Ich habe in den nächsten Wochen viel zu tun, aber ich freue mich schon auf eine kleine Pause im Dezember und einen Neustart im nächsten Jahr."

Fazit: Die Statistik am Ende der Saison stellt Bottas ein extrem schlechtes Zeugnis aus. Tatsächlich war das, was der Finne in der zweiten Saisonhälfte lieferte, auch nichts anderes als einem Top-Fahrer unwürdig. Man sollte jedoch nicht vergessen, wie es überhaupt dazu kommen konnte: Ohne das unfassbare Pech zu Saisonbeginn wäre Bottas nie - oder zumindest deutlich später - in die unangenehme Rolle des Wingman geschlittert, hätte seine volle Motivation behalten und sicherlich nicht in dieser Form neben sich und seinem eigentlichen Potential gestanden.

Platzierung im Motorsport-Magazin.com-Fahrerranking

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