Die Formel-1-Saison 2018 ist Geschichte. Es war ein Jahr voller Highlights, spannender Kämpfe und prickelnder Teamduelle. Zum Jahresabschluss nimmt Motorsport-Magazin.com alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in unserem Adventskalender in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Stoffel Vandoorne.

Steckbrief Stoffel Vandoorne

Karriere2018
GP-Starts4221
Siege00
Bestes Rennergebnis78
Podien00
Ø Rennplatzierung1312.4
Ausfälle83
Schnellste Runden00
Poles00
Bestes Quali-Ergebnis711
Ø Position im Qualifying15.216.8
Punkte2612

Die Qualifying-Performance 2018: Stoffel Vandoorne wurde von Fernando Alonso vor dessen Eintritt in den Ruhestand noch einmal nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Ein 21:0 hatte es zuvor noch nie gegeben. Zehn Jahre zuvor musste Nelson Piquet junior bei Renault letztmals eine Niederlage zu Null über sich ergehen lassen. Auch der Henker seiner F1-Karriere hörte auf den Namen Fernando Alonso.

2017 hatte Vandoorne in der zweiten Saisonhälfte noch einen leichten Aufwärtstrend gezeigt und Alonso immerhin drei Mal besiegt. In diesem Jahr reicht es bei ihm nicht ein einziges Mal für das Q3, bei Alonso waren es sechs Mal. Startplatz elf war für Vandoorne das höchste der Gefühle. Der Abstand zum Teamkollegen war das ganze Jahr über bezeichnend. Im Durchschnitt büßte er vier Zehntel auf Alonso ein.

Die Renn-Performance 2018: Am Sonntag sah es für Belgiens Formel-1-Hoffnung kaum besser aus. Obwohl Vandoorne mit drei Ausfällen relativ gut durch die Saison kam, sammelte er nur zwölf WM-Punkte. Selbst im Vorjahr mit der vermeintlich katastrophalen Power Unit von Honda war es einer mehr. Dem Vergleich mit dem Teamkollegen hielt er aber so oder so nicht im Ansatz stand. Alonso holte satte 50 WM-Punkte.

Zwei achte Plätze in Bahrain und Mexiko waren Vandoornes größten Erfolgserlebnisse. Über den Saisonverlauf hinweg war beim 26-Jährigen allerdings ein deutlicher Abwärtstrend zu erkennen. Die Motivation litt unter der Dominanz des Teamkollegen. In Folge des kurz nach Monza verkündeten Aus bei McLaren für 2019 schien die Luft dann endgültig raus zu sein. Vandoorne beendete die Saison ohne ein Glanzlicht.

Das sagt Stoffel Vandoorne selbst: "Ich hätte es sehr bevorzugt, eine richtige Chance gehabt zu haben und an der Spitze zu kämpfen. Dieses Jahr habe ich zum Beispiel das Gefühl, dass ich wirklich, wirklich gute Rennen gefahren bin. Besser als einige Rennen letztes Jahr, aber sie wurden einfach nicht auf die gleiche Weise belohnt. Und es ist schwierig für die Leute, das zu erkennen, wenn du ein wirklich gutes Rennen gefahren bist und du wirst 13. oder 14."

Fazit: Vom einstigen Supertalent war nach zwei Jahren McLaren nichts mehr übrig. Das schlechte Material allein kann dafür aber kaum verantwortlich gemacht werden. Letztendlich ist der Teamkollege für jeden Fahrer in der Königsklasse die Messlatte. Für Vandoorne lag diese mit Alonso vielleicht höher als für jeden anderen Fahrer im Grid. Am Ende scheiterte er an ihr kläglich. Der Wechsel in die Formel E ist die logische Konsequenz.

Platzierung im Motorsport-Magazin.com-Fahrerranking

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