Sebastian Vettel absolvierte am Dienstag in Abu Dhabi die letzten Runden seiner Formel-1-Saison 2018. Der erste Tag des Reifentests auf dem Yas Marina Circuit war wie ein Sinnbild der Saison für Ferrari: Vettel war schnell, fuhr mit 1:36,812 Minuten die Tagesbestzeit, musste aber nach einem kleinen Einschlag unfreiwillig in der Box warten.

Um 12:08 Uhr Ortszeit, gut drei Stunden nach Testbeginn, sorgte Vettel für eine kurze Rotphase. Vettel verlor seine Loria in Kurve eins, drehte sich und schlug rückwärts in die Tecpro-Barriere ein. "Wir hatten ein technisches Problem, dadurch habe ich das Heck verloren und es hat mich eiskalt erwischt", sagte Vettel Motorsport-Magazin.com.

Der Vizeweltmeister konnte aus eigener Kraft zurück an die Box fahren, allerdings wurde sein Heck beim Einschlag zusätzlich beschädigt. Infolgedessen fanden auf der Strecke und in der Ferrari-Garage kleinere Reparaturarbeiten statt.

Vettel nur mit 69 Runden: Ferrari geht auf Nummer sicher

Nach wenigen Minuten waren die Streckenarbeiter mit der Reparatur der Tecpro-Barriere fertig, die Session konnte wieder gestartet werden. Bei Ferrari half Vettel höchstpersönlich und kletterte unters Auto.

Das ursprüngliche Problem war schnell behoben und die beschädigten Teile recht schnell getauscht, allerdings hielten Ferrari weitere technische Probleme auf, so dass am Ende des Tages lediglich 69 Runden standen. "Wir wollten etwas auf Nummer sicher gehen", erklärte Vettel. "Hoffentlich bekommt Charles morgen mehr Testzeit."

Im Fokus der Tests standen die Reifen. An die Autos durften die Teams im Vergleich zum Rennwochenende keine neuen Teile bringen, weil es sich ausschließlich um einen Pirelli-Test handelt. Die Italiener haben die 2019er Pneus im Gepäck. Erstmals dürfen die Teams die finale Konstruktion in Kombination mit den fünf neuen Mischungen fahren.

Sebastian Vettel übergibt den Ferrari am Mittwoch an seinen neuen Teamkollegen Charles Leclerc, Foto: Sutton
Sebastian Vettel übergibt den Ferrari am Mittwoch an seinen neuen Teamkollegen Charles Leclerc, Foto: Sutton

Vettels Pirelli-Fazit: Reifen nicht grundlegend verändert

Doch besonders begeistert war Vettel vom neuen Pirelli-Produkt nicht. "Sie sind nicht viel anders als letztes Jahr", zeigte er sich ernüchtert. "Das Gespräch, das wir Fahrer mit Pirelli geführt haben, fand erst vor drei Wochen statt - das hat mit dem aktuellen Produkt nichts zu tun. Dabei ging es eher um die langfristige Ausrichtung."

"Die Mischungen insgesamt liegen etwas näher beieinander. Der Hypersoft ist nicht mehr ganz so weich, der Hard - den wir im letzten Jahr gar nicht gefahren sind - nicht mehr ganz so hart", lautete Vettels erste Analyse. "Aber Grundlegendes hat sich an den Reifen nicht verändert."

Am Mittwoch, dem letzten Testtag der Formel-1-Saison 2018, übernimmt Vettels nächstjähriger Teamkollege Charles Leclerc das Ferrari-Cockpit. Nun steht für Vettel als Vizeweltmeister nur noch die FIA Gala in St. Petersburg als offizieller Termin auf dem Plan.