Letztendlich reichte es im letzten Red-Bull-Rennen für Daniel Ricciardo wieder nicht für ein Podium. Zwar kam er in Abu Dhabi ohne Defekt durch das Rennen, doch er musste sich Hamilton, Vettel, und auch seinem Teamkollegen klar geschlagen geben.

Ricciardo hatte eine alternative Strategie versucht. Einen langen ersten Stint auf Ultrasoft-Reifen, dann einen Schluss-Sprint auf Supersoft. Doch die Reifen der Gegner hielten besser als erwartet. In den letzten Runden kam Ricciardo zwar an Verstappen heran, aber nicht mehr vorbei.

Ricciardos Strategie falsch: Podium-Platz an Verstappen verloren

Ricciardo ist mit dem Ergebnis von Abu Dhabi, seinem 100. und letzten Red-Bull-GP, nicht zufrieden. Allerdings gibt er seinem alten Team keine Schuld daran. "Ich weiß nicht, ob wir andere Optionen hatten", meint er. "Sicher, wir hätten früher stoppen können und die Position auf der Strecke halten können, aber es ist immer schwer zu sagen."

Ricciardo lag nach dem Start vor Max Verstappen, doch der späte Stopp warf ihn hinter den zweiten Red Bull zurück. Trotz der frischen Reifen konnte er dann nicht mehr vorbei. "Ich war einfach etwas hilflos am Ende, und konnte nicht viel machen", erklärt Ricciardo.

Hätte er mit Verstappen gestoppt und einen Undercut verhindert, so wäre Ricciardo vielleicht Dritter geworden. Jetzt spielt das aber auch keine Rolle mehr. "Der Tempovorteil war ursprünglich groß, aber fiel dann stark ab", beschreibt Ricciardo. "Wahrscheinlich waren wir einfach nicht schnell genug."

Kein Abschieds-Shoey für Ricciardo: Red-Bull-Zeit trotzdem schön

Mit einem Podium zum Red-Bull-Abschied wurde es für Ricciardo als nichts. "Mit Platz vier kann ich nicht zufrieden sein", gibt Ricciardo zu. "Ich hätte liebend gerne noch einmal aus meinem Schuh getrunken, aber mal schauen ... es sind ja noch ein paar Stunden."

Der Abschied wird also trotzdem gefeiert, wie es ausieht. "Insgesamt war die Zeit hier toll, ich habe viele schöne Erinnerungen. In den nächsten Stunden kann ich die sicher so richtig wertschätzen", sagt Ricciardo.

Von Red Bull gab es im Gegenzug ebenfalls einen Dank für die schönen gemeinsamen Jahre. Schon auf der Auslaufrunde meldete sich Christian Horner über Funk bei Ricciardo: "Es war wundervoll, dich für die letzten fünf Jahre im Team zu haben. Sieben Siege, die ganzen Podien, die ganzen Höhepunkte. Wir werden dich vermissen, aber dich nie vergessen. Genieße diese Auslaufrunde."

Ricciardo plant Urlaub: Erst Renault, dann Schafe und Kühe

In den nächsten Wochen beginnt dann Daniel Ricciardos neues Formel-1-Leben, als Teil des Renault-Werksteam. Allerdings ist er bei den Tests in Abu Dhabi in der nächsten Woche noch nicht dabei. Stattdessen erwartet ihn ein finales Debriefing bei Red Bull.

Auch danach geht es nicht sofort mit Renault-Arbeit weiter. "In der Woche darauf werde ich wohl die ersten paar Leute bei Renault kennenlernen", sagt Ricciardo. Gleich darauf folgt dann Urlaub.

"Danach fahre ich nach Hause, nach Australien, und schalte mal für ein bisschen ab", beschreibt Ricciardo seine nächsten Pläne. "Es war eine lange Saison, also ... ich freue mich darauf, nach Hause zu kommen und ein bisschen mit den Schafen und den Kühen auf der Farm zu reden."

In der Auslaufrunde sprach er aber zuerst auch noch einmal mit seinem langjährigen Renningenieur Simon Rennie. Der bedankte sich am Funk. Darauf Ricciardo: "Jap, du bist ein ******." Und Rennie: "Ich liebe dich auch."