Fernando Alonso bestritt in Abu Dhabi das letzte Formel-1-Qualifying seiner Karriere. Was den Kampf um die Top-10 angeht war er im McLaren wie gewohnt chancenlos. Mit seinem 15. Platz schloss der Spanier seine letzte Saison in der Königsklasse dennoch erfolgreich ab. Teamkollege Stoffel Vandoorne unterlag ihm am 21. Rennwochenende zum 21. Mal.

"Die Runde war gut und ich bin glücklich, noch einmal am Limit gefahren zu sein und ein perfektes Jahr abzurunden, was das Qualifying angeht. 21:0 mit dem gleichen Auto. Ich denke, das hat sonst niemand erreicht und ich bin glücklich darüber, dass mir zumindest das gelungen ist", sagt Alonso.

In der laufenden Saison und auch in den vergangenen Jahren gelang es keinem Piloten, seinen Stallgefährten derart zu demütigen. Alonso selbst war der letzte Fahrer, der dieses Kunststück vollbrachte. 2008 war es bei Renault Nelson Piquet junior, dem bei 18 Qualifyings kein Erfolg gegen den zweimaligen Weltmeister gelang.

Für Vandoorne war es ebenfalls das letzte Qualifying in der Formel 1, bevor der Belgier in die Formel E weiterzieht. Mit sieben Zehnteln Rückstand auf Alonso war er weit davon entfernt, sich der Schmach einer totalen Niederlage zu entziehen. "Ehrlich gesagt bin ich ziemlich erleichtert. Wir waren die ganze Saison nicht wirklich in Form", erklärt er nach Platz 18.

Alonso vom Q1 überrascht - Punkte im Rennen nur mit Glück

Dass Alonso es überhaupt ins Q2 schaffte, übertraf bei McLaren angesichts der zuletzt schwachen Form des MCL33 sämtliche Erwartungen. "Wir haben es durch das Q1 geschafft, was für uns eine Überraschung und so nicht vorgesehen war", sagt der Spanier. Punkte bei seinem Abschiedsrennen hat er deshalb noch nicht aufgegeben.

"Was die Performance angeht sind wir nicht schnell genug, aber es können immer Dinge passieren. Wir werden versuchen, uns bei Zwischenfällen herauszuhalten und davon zu profitieren. Um in die Punkte zu kommen, werden wir aber Hilfe von den Leuten vor uns brauchen."

Alonso schüchtern: Die ganzen Ehrungen sind mir peinlich

Doch egal wie Alonso am Sonntag abschneidet. Der Große Preis von Abu Dhabi wird so oder so ganz im Zeichen des spanischen Superstars stehen, wenn dieser zum 311. und letzten Mal am Start steht. "Diese ganzen Ehrungen sind mir ein bisschen peinlich", gesteht der 37-Jährige. "Ich bin schüchterner, als die Leute denken und will, dass es schnell vorbeigeht."

Vor dem Rennen ist ein Foto mit der gesamten McLaren-Crew geplant und das Team will einen Ehrenspalier bilden, wenn Alonso das letzte Mal in die Garage kommt. "Ich würde bis Montag gerne unsichtbar sein, aber ich muss hier sein und ein bisschen reden", sagt der Weltmeister der Jahre 2005 und 2006.