Esteban Ocon heißt der neben Sergey Sirotkin größte Verlierer des sensationellen Comebacks Robert Kubicas mit Williams für die Formel-1-Saison 2019. Mit der Verpflichtung des Polen hat sich für den Mercedes-Junior jetzt auch die letzte Tür final geschlossen, Ocon steht in der kommenden Saison ohne Cockpit in der F1 da. Seinen Platz bei Racing Point Force India verliert er an Lance Stroll, Sohn des dort neuen Teambesitzers.

Doch wie geht es jetzt weiter mit dem jungen Franzosen? Relativ einfach. Ein Engagement in einer anderen Rennserie zur Überbrückung hatte Ocon zuletzt selbst recht kategorisch ausgeschlossen, dementsprechend wenig überraschend kommt nun der Plan Mercedes' für seinen eigenen Junior.

Ocon beerbt bei Mercedes Wehrlein als Edelreservist

2019 soll Ocon die Aufgabe des zuletzt freigegebenen Pascal Wehrlein übernehmen. Ocon wird also der neue Reserve-, Test- und Simulatorfahrer des amtierenden Formel-1-Weltmeisters. Das bestätigte Teamchef Toto Wolff am Freitag beim Saisonfinale der F1 in Abu Dhabi so gut wie final.

Erklärt: Hintergründe zum F1-Comeback von Robert Kubica 2019: (12:40 Min.)

"Die Pläne sind ziemlich klar. Er wird sehr nah am Mercedes-Team dran sein - er wir unser Reservefahrer und dritter Fahrer", so Wolff in der FIA-Teamchef-PK. "Wir hoffen, auch diesen merkwürdigen Test mit ihm zu bestreiten", so Wolff weiter, offenbar mit Blick auf den nach dem Grand Prix anstehenden Pirelli-Test in Yas Marina (Motorsport-Magazin.com begleitet beide Tage per Live-Ticker).

Esteban Ocon hofft auf Formel-1-Comeback 2020

"Und wir schauen nach [Tests, Anm. d. Redaktion] vor der Saison und während der Saison, aber das ist noch nicht komplett geklärt", ergänzt der Österreicher. "Er wird viel Zeit im Simulator verbringen, um sicherzustellen, dass er bereit ist." Bereit für ein Comeback als Stammfahrer in der Formel-1-Saison 2020.

Möglich wäre das sogar bei Mercedes selbst. Zwar verfügen bei den Silberpfeilen sowohl Lewis Hamilton und Valtteri Bottas noch über Vertrag bis dahin, im Fall des Finnen handelt es sich bei der Saison 2020 allerdings nur um eine Option. Kommt Mercedes also im Lauf der Saison 2019 zu dem Schluss, Ocon könnte die 2020 bessere Wahl sei, würde einem Tausch nichts entgegenstehen.

"Ich werde auf jeden Fall im F1-Paddock sein und versuchen, so viele Kilometer wie möglich in einem Formel-1-Auto zu fahren. Ich und Mercedes sehen tolle Möglichkeiten, dass ich 2020 zurückkommen kann. Hoffentlich ist das der Fall - und hoffentlich werden ich noch stärker sein als ich es jetzt bin", sagte Ocon bereits am Donnerstag.

Neben Esteban Ocon hat Mercedes offenbar noch eine weitere Verstärkung gefunden: Wie McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne schon am Donnerstag ausplauderte, soll der Belgier neben seiner neuen Aufgabe in der Formel E mit HWA 2019 ebenfalls im Mercedes-Simulator arbeiten.