Red Bull und Max Verstappen machen in Abu Dhabi da weiter, wo sie in Brasilien aufgehört haben. Der junge Niederländer war auch im 1. Freien Training auf dem Yas Marina Circuit der schnellste Fahrer. Mit 1:38,491 holte er sich die Bestzeit mit einer halben Sekunde Vorsprung auf Teamkollege Daniel Ricciardo. Die Bullen-Dominanz ist allerdings mit den Bedingungen und den Reifen zu erklären.

Das Ergebnis: Als Dritter hatte Valtteri Bottas im Mercedes schon knapp eine Sekunde Rückstand, Teamkollege Lewis Hamilton war fast zeitgleich. Allerdings fuhren Verstappen und Ricciardo durchgängig mit den Hypersoft-Reifen, während Bottas am Ende der Zeitenjagd Supersofts aufgeschnallt hatte, Hamilton Ultrasofts.

Die Plätze sieben und acht für Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel mit zwei Sekunden Rückstand sind deshalb nicht allzu aussagekräftig. Beide Ferrari-Piloten fuhren am Ende auf Supersoft. Weil die Bedingungen im 1. Freien Training nicht repräsentativ sind, sparten sich Mercedes und Ferrari ihre Hypersoft-Reifen lieber.

Zwischen Mercedes und Ferrari landeten Esteban Ocon im Force India und Kevin Magnussen im Haas. Beide hatten wie die Red Bulls schon Hypersofts im Einsatz. Carlos Sainz (Ultrasoft) und Romain Grosjean (Hypersoft) komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Für den einzigen nennenswerten Zwischenfall sorgte Marcus Ericsson bei seiner Abschiedsvorstellung. Nach 35 Minuten drehte sich der Sauber-Pilot am Ausgang von Kurve eins und rutschte quer über die Fahrbahn. Ericsson schlug mit der Nase leicht in die Leitplanke ein, konnte seinen havarierten Boliden aber zurück an die Box steuern und ging später wieder auf die Strecke.

Etwas Probleme bereitete den Piloten auch der neue Wurst-Kerb am Ausgang der vorletzten Kurve. Der Kerb wurde angebracht, um Diskussionen über Streckenlimits zu vermeiden. Viele Piloten erwischten den hohen Kerb recht heftig, so dass er sich gegen Trainingsende leicht auflöste. Fernando Alonso öffnete einmal die Lenkung komplett, um nicht mit dem Unterboden auf dem Kerb aufzusetzen.

Die Technik: Ferrari testete zu Beginn der Session einen Prototypen-Frontflügel für die Saison 2019. Kimi Räikkönen fuhr back-to-back-Tests und wechselte zwischen aktuellem Flügel und dem Experimental-Teil hin und her. Pitot-Sensoren hinter der Vorderachse sammelte jede Menge Daten.

Die Verwirrung: Lewis Hamilton kreuzte plötzlich mit der Startnummer eins auf seinem Mercedes auf. Die Starterliste und die Zeitnahme führten den Briten aber noch mit Nummer 44. Aufklärung: Hamilton fährt mit Sondergenehmigung mit zwei Startnummern. Vorne ist die eins für den Weltmeister aufgeklebt, auf der Motorabdeckung ist weiterhin die 44 zu sehen.

Das Wetter: Eigentlich nicht der Rede wert, wie immer in Abu Dhabi heiß und trocken. Weil Qualifying und Rennen in der Dämmerung stattfinden, sind die Bedingungen im 1. und im 3. Training allerdings nicht besonders relevant.