Max Verstappen kommt für den Eklat nach dem Eklat beim Brasilien GP 2018 glimpflich davon. Weil der Red-Bull-Pilot nach dem Rennen in der FIA-Garage gegen Esteban Ocon handgreiflich wurde, muss Verstappen zwei Tage seiner Freizeit für gemeinnützige Zwecke der FIA opfern.

Was war passiert? Max Verstappen führte beim Formel-1-Rennen in Sao Paulo, als sich Esteban Ocon entrunden wollte. Der Force-India-Pilot war zu diesem Zeitpunkt auf frischeren Reifen unterwegs und schneller.

Beim Entrundungsversuch kam es zur Kollision: Ocon fuhr in Kurve eins außen und wollte im zweiten Teil des Senna S innen reinstechen. Doch Verstappen ging nicht davon aus, dass Ocon so aggressiv angreifen würde und fuhr auf seiner Linie weiter.

Verstappen verliert Führung durch Ocon-Crash

Verstappen drehte sich und verlor die Führung wieder an Lewis Hamilton. Noch im Auto zeigte Verstappen Ocon den Mittelfinger und wurde am Funk ausfallend. Ocon wurde für den Zwischenfall mit einer zehn Sekunden Stop-and-Go-Strafe belegt.

Direkt nach dem Rennen kam es zum nächsten Eklat: In der FIA-Garage begegneten sich Verstappen und Ocon erstmals nach dem Rennen, als Verstappen Ocon wegschubste. Während der Franzose sichtlich an einer Klärung interessiert war, schubste ihn Verstappen ein zweites Mal weg, diesmal von der Waage herunter.

Doch damit nicht genug: Verstappen schubste Ocon erneut, diesmal ging seine Hand sogar Richtung Kopf, der Niederländer erwischte den Franzosen am Oberkörper und am Hals. Ocon hingegen wehrte sich nicht.

"Der Fahrer von Auto Nummer 33 hatte in der FIA-Garage absichtlich physischen Kontakt mit dem Fahrer von Auto Nummer 31", heißt es schön verpackt in der Steward-Entscheidung. Das ist ein Bruch von Artikel 12.1.1. c) des Internationalen Sporting Codes, den Regeln, die über allen Rennserienspezifischen Reglements stehen.

Stewards: Verstappen war kein Vorbild

Die Stewards luden deshalb Ocon und Verstappen zur Anhörung. "Dort haben sich beide Fahrer angemessen verhalten und haben kooperiert", heißt es von den Stewards. Die vier FIA-Richter "akzeptierten seine [Verstappens] Erklärung, dass es ihm nicht darum ging, Ocon zu schlagen, sondern er impulsgesteuert war und seine Beherrschung verlor", heißt es im Urteil.

Das Strafmaß fiel verhältnismäßig mild aus, weil die Stewards Verständnis für Verstappens Emotionen zeigten, gleichzeitig sind sie aber auch der Meinung, es sei die Pflicht eines Sportlers auf diesem Level, sich angemessen zu verhalten und ein Vorbild für andere zu sein. Genau das habe Verstappen nicht getan, so die Stewards.

Verstappen muss die zwei Tage gemeinnützige Arbeit unter Anleitung der FIA innerhalb der nächsten sechs Monate ableisten. Denkbar ist beispielsweise, dass Verstappen Zeit für die FIA Action for Road Safety Kampagne opfern muss.