Wieder Ärger für Sebastian Vettel: Im Qualifying zum Brasilien GP wurde der Ferrari-Pilot im Q2 auf die Waage gebeten. Weil der Regen zu diesem Zeitpunkt stärker wurde, wollte Vettel die Routine so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Statt, wie vorgeschrieben, den Motor abzuschalten, um ein ordnungsgemäßes Wiegen zu ermöglichen, schaltete Vettel nur in Neutral, ließ den Motor aber laufen. Im Cockpit gestikulierte Vettel, dem das Ganze offenbar nicht schnell genug ging.

Anschließend fuhr er aus eigener Kraft von der Wage wieder Richtung Ferrari-Garage. Dabei, so die FIA, wurde die Waage zerstört.

Wenige Minuten später berichtet Jo Bauer, der Technische Delegierte der FIA den Vorfall an die Stewards. Laut Bauer ist nicht nur die Zerstörung der Waage ein Problem: Auch der angelassene Motor könnte für Vettel noch ein Problem werden. "Das macht es schwierig, ein stabiles Messergebnis zu erhalten", so Bauer.

Vettel selbst schweigt weitgehend zu den Vorwürfen. "Es ist besser, wenn ich dazu nichts sage", so Vettel direkt nach dem Qualifying. "Sie sollten uns in einer solchen Situation nicht rufen, wenn die Bedingungen sich ändern. Wir hatten zu tun. Ich wollte, dass sie sich beeilen."

Das Wiegen passiert während der Sessions im Zufallsprinzip, die Fahrzeuge werden stichprobenartig untersucht. Damit soll sichergestellt werden, dass die Autos zu keinem Zeitpunkt untergewichtig sind, nicht nur am Ende der Qualifikation.

Vettel hatte es besonders eilig, weil er zu Beginn von Q2 auf Supersoft-Reifen rausging, um sich bei einsetzendem Regen auf jeden Fall für Q3 zu qualifizieren. Allerdings blieb es recht trocken, weshalb Ferrari beide Piloten sofort zurück an die Box rief, um Soft-Reifen aufzuziehen. Die Reifen im Q2 sind jene, die bei den Top-10 auch beim Rennstart zum Einsatz kommen müssen.

Die Anhörung erfolgt um 16:45 Uhr Ortszeit (19:45 deutscher Zeit) bei den Stewards. Vettel qualifizierte sich auf Platz zwei, muss aber um seine Startposition zittern.