Kimi Räikkönen kehrt beim vorletzten Event seiner Ferrari-Abschiedstournee zurück an den vielleicht wichtigsten Ort seiner Formel-1-Karriere: Sein vorletztes Rennen für die Scuderia wird der Iceman dort bestreiten, wo er 2007 seinen WM-Titel mit Ferrari gewonnen hatte: beim Brasilien GP in Sao Paulo.

Großartige Emotionen oder Erinnerungen werden beim Finnen deshalb jedoch nicht geweckt. "Absolut nicht", winkt Räikkönen ab. "Klar habe ich hier meinen WM-Titel gewonnen. Aber ich denke da nicht groß drüber nach. Und es wird auch nichts daran ändern, was dieses Jahr passiert. Und da geben wir einfach unser Bestes", sagt der Ferrari-Pilot.

Räikkönen: Kampf trotz kleiner Chance

So desinteressiert sich Räikkönen für die Geschichte präsentiert, so sehr interessiert den Finnen die nahe Zukunft. Das Beste geben will Räikkönen mit einem klaren Ziel: Wie Teamkollege Sebastian Vettel hat auch der Routinier die Konstrukteursweltmeisterschaft für Ferrari noch nicht aufgegeben.

"Wir schauen, was dabei herauskommt. Wir sind aber nicht in der besten Ausgangslage", weiß Räikkönen jedoch um stolze 55 Punkte Rückstand Ferraris auf Mercedes. Doch das ist wenig genug, um mit einem Doppelsieg in Brasilien den Silberpfeilen zumindest gleich die nächste WM-Party direkt in Sao Paulo vermiesen zu können. "Wir werden weiterkämpfen!", versichert Räikkönen.

Ferrari-Chancen in Brasilien für Räikkönen besser als in Mexiko

Dem Weltmeister von 2007 zufolge wäre der WM-Titel in der Teamwertung sogar wichtiger als bei den Fahrern. "Das ist für alle Teams sehr wichtig - aus mehreren Gründen", sagt Räikkönen. "Vielleicht ist es sogar das Wichtigste. Zu welchem Team auch immer du gehst. Dem Team wird die Konstrukteurswertung immer wichtiger sein als die Fahrer-WM. Und deshalb werden wir es versuchen."

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Brasilien GP: (06:55 Min.)

Keine Rolle spiele die auch in dieser Disziplin gewaltige Durststrecke der Roten. 2008 war Ferrari zum letzten Mal Weltmeister bei den Herstellern, also nur genau ein Jahr nach dem letzten Fahrer-Titel durch Räikkönen. "Aber das ändert alles mein Leben nicht. Es ist jetzt eben so. Wir sind hier, um zu gewinnen", sagt Räikkönen.

Wie die Chancen stehen? "Es macht kaum Sinn, es zu prognostizieren", sagt Räikkönen dazu wie immer nur seinen Standard-Satz auf. "Wir können nur unser Bestes geben und sind dann hoffentlich im Kampf dabei." Zumindest mit größeren Chancen zum Nummer-eins-Team sieht der Finne Ferrari in Sao Paulo aber: "Das letzte Rennen war nicht so leicht. Aber dort war es auch ein besonderer Ort. Hier sollte es okay sein."