Jetzt ist es offiziell: Haas und Romain Grosjean sind vom Ergebnis des Italien-GPs der Formel 1 ausgeschlossen. Die FIA bestätigte die Disqualifikation nach der Anhörung in Paris am ersten November. Haas bekommt damit für den Monza-GP keine Punkte.

Grosjean war ursprünglich auf Platz sechs ins Ziel gekommen. Danach protestierte Renault, sah Probleme mit dem Haas-Unterboden. Als Folge wurde Grosjean in Monza von den Stewards disqualifiziert. Haas erhob gegen die Entscheidung Einspruch, der Fall wurde daher vor dem FIA-Berufungsgericht verhandelt.

FIA gibt Renault-Einspruch gegen Haas Recht

Renault hatte nach dem Rennen in Monza den Unterboden von Haas als regelwidrig ausgemacht. Es ging um das vordere Ende des Unterbodens. Der muss laut einer im Laufe der Saison 2018 veröffentlichten technischen Direktive vorne an den Kanten einen Mindestradius von 50 mm (+/- 2 mm Toleranz) vorweisen. Der von Haas tat das nicht.

Die Direktive galt erst ab dem Italien-GP. Haas berief sich danach bei der FIA auf Probleme beim Anwenden der neuen Vorgaben. Aufgrund von Zulieferern und auch wegen der verpflichtend arbeitsfreien Sommerpause sei es bis Monza nicht möglich gewesen, die neuen Regelungen im Detail umzusetzen.

Erst beim Singapur-GP sei es laut Haas möglich gewesen, einen neuen, den Regeln entsprechenden Unterboden zu liefern. Diesbezüglich sei man laut Haas auch mit der FIA in Kontakt gestanden.

Haas in Team-WM weit hinter Renault zurück

Haas-Teamchef Günther Steiner meint in einer kurzen Stellungnahme des Teams am Freitag nach der Urteilsverkündung nur: "Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir den Einspruch nicht gewonnen haben. Wir schauen einfach nach vorne auf die letzten beiden Rennen, holen mehr Punkte, und beenden damit unsere bisher stärkste Saison in der Formel 1."

Haas bleibt in der Team-WM der Formel 1 weiterhin mit 30 Punkten Rückstand abgeschlagener Fünfter hinter Renault. Durch die Disqualifikation hatte das Team in Monza sechs Punkte verloren, während Renault mit Carlos Sainz nachrückte und zwei zusätzliche Punkte gewann.

Renault dankt FIA und erinnert: Ging um Sicherheitsfrage

Aus dem Renault-Lager kommt Dank an die FIA. "Technische Bestimmungen - besonders jene, die aus Sicherheitsgründen eingeführt wurden - müssen streng befolgt werden", wird Renaults technischer Direktor auf der Chassis-Seite, Nick Chester, in einem ersten Statement zitiert.

Die Regel wurde nämlich aus Sicherheitsgründen eingeführt - die Kanten des Unterbodens könnten sonst Verletzungen verursachen, wenn Mechaniker davon getroffen würden. "Wir sind zufrieden mit der Entscheidung, und ich würde gerne dem Gericht und der FIA für ihre Arbeit in dieser Frage danken", sagt Chester. "Das Team ist jetzt auf das Ende der Saison fokussiert."

Die vollständige Entscheidung mitsamt genauer Begründung wird von der FIA noch nachgereicht werden.