Max Verstappen hieß auch 2018 der Dominator des Mexiko GP der Formel 1. Schon im Vorjahr hatte der Niederländer eine Fiesta Mexicana gefeiert, jetzt also gleich der nächste Streich für Red Bull. Für Verstappen ein fast makelloses Wochenende. Einzig im Qualifying kaufte ihm Teamkollege Daniel Ricciardo kurz und knapp den Schneid ab. Doch schon am Start rückte Verstappen die Verhältnisse wieder gerade. Der Grundstein eines am Ende nie gefährdeten Siegs.

Doch für all das interessierten sich außerhalb der Niederlande am Ende die wenigsten. Alles drehte sich um Lewis Hamilton, dem ein vierter Platz zum fünften WM-Titel reichte. Unzählige Vergleiche mit den einzigen anderen Weltmeistern von diesem statistischen Format inklusive: Michael Schumacher und Juan Manuel Fangio. Selbst das nun rechnerisch fixe erneute Scheitern Sebastian Vettels sorgte noch für mehr Schlagzeilen.

Umso besser also, dass es das Fahrerranking von Motorsport-Magazin.com gibt. Denn hier dreht sich alles einzig und allein um die Performances der Fahrer am Wochenende. Wenig überraschend schneidet dabei Max Verstappen extrem gut ab und erhält so an dieser Stelle die verdiente Ehrung für seine Leistung in Mexiko. In allen Disziplinen liegt der Youngster vorne. Bei den Usern knapp vor Sebastian Vettel - und bei allen MSM-Redakteuren.

Für Vettel gibt es jedoch auch Grund zur Freude. Nach zahlreichen Abstrafungen in den Rankings der vergangenen Wochen, zuletzt sogar ansatzweise in der Userwertung - sonst immer recht sicher in Vettel-Hand -, ist der Deutsche zurück in der Spitzengruppe. Platz zwei vor seinem künftigen Ferrari-Kollegen Charles Leclerc.

Weltmeister Hamilton muss sich unterdessen wie im Rennen auch bei seiner Bewertung ohne Podium abfinden, Kimi Räikkönen knüpft nur bei den Usern im Ansatz an seine starke Austin-Form an während Landsmann Valtteri Bottas auch ohne groben Fehler komplett untergeht. Hier alle 20 Fahrerbewertungen im Detail - samt der obligatorischen Härtefälle.

Fahrerranking Mexiko GP 2018: Die MSM-Bewertungen

Pos.Florian BeckerChristian MenathJonas Fehling
1VerstappenVerstappenVerstappen
2RicciardoVettelVettel
3VettelGaslyGasly
4GaslyLeclercHamilton
5HamiltonRicciardoLeclerc
6HülkenbergAlonsoRicciardo
7LeclercEricssonHülkenberg
8AlonsoVandoorneSainz
9VandoorneHülkenbergAlonso
10EricssonSainzVandoorne
11SainzHamiltonRäikkönen
12PerezRäikkönenEricsson
13RäikkönenPerezPerez
14BottasBottasBottas
15StrollStrollStroll
16OconSirotkinSirotkin
17SirotkinOconOcon
18GrosjeanMagnussenGrosjean
19MagnussenGrosjeanMagnussen
20HartleyHartleyHartley

F1-Fahrerranking Mexiko 2018: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath

Positiver Härtefall: Sebastian Vettel
Nach so vielen Fehlern in den letzten Rennen endlich wieder eine richtig starke Vorstellung von Vettel. Sogar Red Bull bekam kurzzeitig Angst vom Ferrari-Piloten und ließ Verstappen Gas geben. Seine Rennpace zusammen mit dem Reifenmanagement waren absolute Spitze. Nicht umsonst landete der Teamkollege mehr als eine halbe Minute hinter ihm.

Negativer Härtefall: Brendon Hartley
Am Freitag strahlte der Neuseeländer noch über beide Ohren, weil ihm das neue Aero-Paket endlich das gab, wonach er die gesamte Saison über gefragt hatte. Ein mittelmäßiges Qualifying und ein schlechtes Rennen später ist davon nicht mehr viel übrig. Wenn der Teamkollege vom letzten Platz losfahren muss und am Ende vor einem landet, sagt das viel.

Florian Becker

Positiver Härtefall: Max Verstappen
Ja, Daniel Ricciardo hat am Samstag den besseren Job gemacht - ganze 26 Tausendstel besser. Ein Beweis dafür, dass der Honey Badger seinen Biss nicht verloren hat. Aber letztendlich auch keiner dafür, dass er gegen Max Verstappen noch etwas zu melden hat. Defekt hin oder her, den Teamkollegen hätte Ricciardo bei dessen Tempo im Leben nicht halten können. Verstappen gewinnt seine Rennen oldschool. ER bestimmt die Pace, nicht der Renningenieur. Der Niederländer fährt an der Spitze nicht wie ein Verwaltungsangestellter, sobald er mal fünf Sekunden Vorsprung hat. Er fährt weiter die Pace, mit der er sich wohlfühlt - und das Material hält trotzdem. Wer kann, der kann.

Negativer Härtefall: Esteban Ocon
Im Qualifying machte Ocon mit Platz elf noch einen optimalen Job und erfüllte die Vorgabe seines Teams perfekt. Als Elfter brachte er sich mit der von den Force-India-Strategen angepeilten Strategie in die bestmögliche Position bei freier Reifenwahl. Im Rennen war er dafür komplett neben der Spur. Ähnlich wie bei Perez in Singapur begann es mit einer Startkollision. Die Berührung mit Hülkenberg kostete ihm den Frontflügel und im weiteren Rennverlauf offenbar auch jegliches Feingefühl. Mehrfach war Ocon im Autoscooter-Modus unterwegs und zerpflückte sich sein Auto regelrecht an Hartley. Kein guter Tag für den sonst so schnellen sowie verlässlichen Franzosen.

Jonas Fehling

Positiver Härtefall: Pierre Gasly
Am Freitag tönte Brendon Hartley noch, mit dem neuen Aero-Kit endlich regeln zu können. Tja, aber nur am Freitag. Pierre Gasly dagegen schlug mit aller Macht zurück. Im Rennen landete der Franzose meilenweit vor dem Kiwi, handelte sich zudem keine Strafe für das Verschulden einer Kollision ein und fuhr nach neuerlicher Motorenstrafe vom letzten Startplatz und mit nicht mehr aktuellster Honda-Spec noch in die Punkte. Ganz stark vom Red-Bull-Piloten der Zukunft.

Negativer Härtefall: Kevin Magnussen
Rien ne va plus bei Haas in Mexiko. Und damit bestätigte sich bei Kevin Magnussen einmal mehr ein Trend: Wenn das der Fall ist, geht auch beim Dänen einfach nichts. Viele starke Leistungen hat Magnussen 2018 schon geliefert. Doch nur wenn sein Bolide mitspielte. Steckte K-Mag nicht in seiner Komfortzone, ging plötzlich nichts mehr. Das zeigt in Mexiko vor allem der Teamkollege: Romain Grosjean war wegen seines prallen Strafpunktekontos in Mexiko nur im Schongang unterwegs. Trotzdem hielt er teamintern mit.

Formel 1, Fahrerranking Mexiko 2018: Gesamtergebnis User & MSM

Pos.FahrerMSM-RangUser-RangGesamt
1Verstappen111
2Vettel2,322,15
3Leclerc5,344,65
4Ricciardo4,354,65
5Hamilton6,766,35
6Gasly3,3106,65
7Räikkönen1237,5
8Hülkenberg7,387,65
9Vandoorne978
10Alonso7,798,35
11Ericsson9,71110,35
12Perez12,71212,35
13Bottas141313,5
14Sainz9,72014,85
15Ocon16,71415,35
16Stroll151615,5
17Sirotkin16,31716,65
18Hartley201517,5
19Magnussen18,71818,35
20Grosjean18,31918,65

So funktioniert das MSM-Fahrerranking: Unmittelbar nach jedem Rennen schalten wir per News und in unserem News- und Live-Ticker zum Renntag unsere Umfrage nach dem Fahrer des Wochenendes (immerhin kann man sich das Rennen bereits am Freitag oder Samstag durch Strafen oder schlechtes Qualifying verderben) online. Bis zum nächsten Morgen könnt ihr dann für euren Favoriten abstimmen. Daraus ergibt sich eure User-Wertung.

Parallel bewertet unser F1-Kernteam um Christian Menath, Florian Becker und Jonas Fehling die Leistungen aller 20 Fahrer. Jeder von uns erstellt sein persönliches Ranking. Aus diesen drei Ranglisten bilden wir den Mittelwert. Damit steht das MSM-Ergebnis. Dieses wird dann im Verhältnis 1:1 der User-Bewertung gegenüber gestellt - dieser Mittelwert ergibt das Gesamtergebnis. Bei Gleichstand entscheidet das bessere Einzelergebnis.

Noch dazu liefern wir euch unsere allgemeine Einschätzung zu unseren Rankings und jeder seine persönlichen Härtefälle - im positiven und negativen Sinn. Diese müssen sich nicht zwingend mit dem Ersten und Letzten der persönlichen Bewertung decken, sondern können auch Fälle betonen, die uns sonst noch besonders aufgefallen sind. Doppelnennungen sind nicht erlaubt. So wollen wir mehr Vielfalt und Abwechslung abbilden.