Force India ließ sich im Qualifying der Formel 1 für das Rennen in Mexiko zur Abwechslung mal etwa anderes einfallen. Lokalmatador Sergio Perez und Teamkollege Esteban Ocon fuhren im Q2 wie die Mercedes, Ferrari und Red Bull den Ultrasoft-Reifen von Pirelli - allerdings nicht, um damit kaltschnäuzig das Q3 zu entern.

"Wir haben im Grunde genommen eine bessere Strategie der Startposition vorgezogen", so Perez, der sich als 13. zwei Positionen hinter seinem Teamkollegen qualifizierte. Damit setzt das Force-India-Duo den Plan des Teams fast perfekt um.

Die Top-10 waren bei Force India auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez nämlich gar nicht gefragt. "Wir haben im Training den hohen Abbau der Hypersoft-Reifen gesehen und uns war sehr daran gelegen, nicht auf ihnen zu starten", so Teamchef Otmar Szafnauer, dessen Piloten im Q2 zunächst auf Supersoft und dann auf Ultrasoft ausrückten.

Perez' einzige Reue: Alonso nicht erwischt

Ocon verpasste das Q3 um drei Zehntel. "Wir hatten die Pace um auf Hypersoft ins Q3 zu kommen", meint Perez. "Aber wir wollten es nicht riskieren, auf diesen Reifen zu starten." Zwar hätte das Team nichts dagegen gehabt, wenn es mit dem Q3 auf Ultrasoft geklappt hätte, doch realistisch war diese Variante eher nicht.

"Wir wussten, dass es schwer werden würde auf Ultrasoft in die Top-10 zu kommen", so der Mexikaner. "Meine einzige Reue ist, dass Fernando [Alonso] vor mir steht." Der McLaren-Pilot landete ganze drei Zehntel vor Perez und hätte um ein Haar auch Ocon verdrängt. "Mir hat im letzten Teil meiner Q2-Runde etwas Grip gefehlt", klagt Perez. "So landete er auf dem Hypersoft vor mir."

Renault und Sauber mit Hypersoft-Nachteil: Leichte Beute für Force India?

Im Rennen starten die sechs Piloten der Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull in den Top-10 mit dem Ultrasoft-Reifen. Die dahinter startenden Renault von Nico Hülkenberg und Carlos Sainz sowie die Sauber von Charles Leclerc und Marcus Ericsson gehen hingegen auf Hypersoft ins Rennen.

Pirellis weichster Reifen, so die Einschätzung von Renault-Pilot Carlos Sainz, wird nicht allzu lange halten. "Ich denke, der Hypersoft hat eine Lebensdauer von fünf bis zehn Runden, je nachdem wie sehr du pushen oder wie sehr du langsam fahren willst", so der Spanier gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Bei einer Renndistanz von 71 Runden wird es damit kaum möglich sein, eine Einstoppstrategie durchzubringen. "Auf der härteren Mischung zu starten sollte uns einen Vorteil bringen", so Perez, der wie sein Stallgefährte das Rennen auf Ultra- oder sogar auf Supersoft in Angriff nehmen kann. "Es wird ein großer Kampf gegen Renault und Sauber", freut sich Ocon auf das Rennen.

Als derzeit stärkstes Team im Mittelfeld ist die Marschrichtung klar. "Wenn unsere Strategien aufgehen, hoffen wir in die Top-10 vorzustoßen und gute Punkte mitzunehmen", so Szafnauer.