Lewis Hamilton in Jubelstimmung nach dem Qualifying der Formel 1 zum Mexiko GP 2018. Und das, obwohl der F1-Rekordhalter in Sachen Pole Positions nicht einmal die erste Reihe schaffte. Red Bull war tatsächlich einfach zu stark. Daniel Ricciardo und Max Verstappen sicherten sich die ersten beiden Plätze in der Startaufstellung für das Rennen, der Mercedes-Pilot musste sich mit P3 begnügen.

Diesen Rang sicherte sich der Brite spät. Erst im letzten Moment fing er noch seinen WM-Rivalen Sebastian Vettel ab, der sich im Ferrari auf seinem zweiten Run nicht mehr verbesserte. Anders Hamilton, der sogar den beiden Red Bull bis auf eine Zehntel auf den Leib rückte. "Ich bin richtig, richtig glücklich damit", feiert Hamilton dieses Resultat. Weniger, weil er vor Vettel startet, sondern, Red Bull noch derart gefordert zu haben.

Lewis Hamilton: Besser ging es nicht

"Gestern war ein harter Tag, und heute war eine klare Verbesserung", erklärt Hamilton. Tatsächlich hat Mercedes über Nacht in Relation zu den Bullen mehr als eine Sekunde Pace gefunden. "Gestern waren wir viel weiter weg, also habe ich es nicht erwartet, so weit vorne zu stehen, aber das Team hat gestern am Abend noch einen phänomenalen Job gemacht. Besser ging es nicht", schwärmt Hamilton deshalb über seine Crew an der Strecke und in der Fabrik.

"Sie haben das Auto zurück in den Sweetspot bekommen. Aber Glückwunsch an diese Jungs (Verstappen und Ricciardo, Anm. d. Red.). Sie waren zu schnell. Im Grunde in ihrer eigenen Liga. Da so nah heranzukommen, damit kann ich echt happy sein", sagt Hamilton.

Hamilton plant Angriff: Platz drei nicht der schlechteste

Noch dazu müsse Platz drei nicht einmal der schlechtere Startplatz sein, so Hamilton im Hinblick auf die in Mexiko - anders als zuletzt in Austin - wieder vorhandene, lange Windschattenfahrt zu Kurve eins, wenngleich die dünne Luft den Effekt etwas abschwächt. "Hinter Red Bull zu sein ist keine schlechte Startposition. Beim Start haben wir vielleicht Windschatten von denen vor uns und können so etwas ausrichten", hofft Hamilton.

"Es hängt aber wirklich davon ab, wie wir wegkommen", ergänzt der Brite. Anders als in Austin ist Hamilton dabei in Sachen Reifen dieses Mal auch nicht im Nachteil. Und will deshalb auch attackieren, obwohl er das für die WM gar nicht müsste. "Ich werde kämpfen, um wenigstens eine Position zu gewinnen. Aber natürlich ist mir bewusst, dass die Bullen vorne bleiben können."

Hamilton gewarnt: Startunfall mit Vettel 2017

Noch dazu dürfe man nicht nur defensiv, ja übervorsichtig, an die Sache herangehen. Dann könne man durch diesen ungewohnten Ansatz erst recht anfällig für Fehler werden. Doch auf eines will Hamilton in jedem Fall achten: die Crash-Gefahr am Start. "Du hast ja im vergangenen Jahr hier gesehen, was mit dem roten Auto von hinten kommend passiert ist", erinnert Hamilton.

Da hatte Sebastian Vettel in einer im WM-Kampf nahezu identen Ausgangslage Hamilton von hinten den Hinterreifen aufgeschlitzt. Hamilton musste eine Aufholjagd hinlegen, mindestens Neunter werden. 2018 muss der Brite, um ganz sicher und unabhängig von dem Ergebnis Sebastian Vettels zu sein, sogar Siebter werden, sollte es erneut zu einer ähnlichen Situation kommen.

Doch will Hamilton die eben vermeiden, schaut ohnehin lieber nach vorne. Völlig chancenlos sei man im Rennen gegen Red Bull dann nämlich auch nicht. Red Bull bleibe zwar Favorit. "Sie werden sehr schnell sein. Aber ich hoffe, dass wir morgen mit ihnen kämpfen können."