Kimi Räikkönen hat mit seinem Sieg in Austin zum ersten Mal überhaupt als Familienvater ein Formel-1-Rennen gewonnen. Bei seinem vorherigen Sieg in Australien 2013 waren Sohn Robin und Tochter Rianna noch nicht geboren - und der Iceman, damals noch nicht wieder Ferrari-, sondern Lotus-Pilot, noch ein anderer Kimi Räikkönen.

Besser gesagt: Der alte Kimi Räikkönen. Der Finne galt immerhin über Jahre als das Partytier im Fahrerlager der Formel 1 schlechthin. Unzählige Geschichten, fast schon Legenden, ranken sich um die (feuchtfröhlichen) Abenteuer des Iceman. Doch inzwischen ist Räikkönen vielmehr Familienmensch. Hat geheiratet, zwei Kinder.

Räikkönen über Party: Dieser Teil ist nicht so toll ...

Doch die waren in Austin eben alle nicht dabei. "Nein. Die ist für die Ehefrau. Aber ich bringe sie nach diesem Rennen mit", bestätigt der Finne, was jeder bei Frau Minttus auf Instagram ohnehin leicht nachvollziehen kann, jetzt am ersten Tag des Back-to-back-Events in Mexiko auf eine Nachfrage zu der begehrten Kappe, über die sich Frau Räikkönen immer freut.

Hat es Räikkönen nach dem Sieg beim USA GP also richtig krachen lassen? "Nicht allzu viel", versichert er. "Wir hatten aber eine kleine Party. Aber in meinem Alter dauert es schon lange, bis du dich erholt hast. Der Teil ist nicht so toll, aber der erste macht immer Spaß", schildert der 39-Jährige, sorgt in der Presskonferenz für einiges Schmunzeln.

Kimi Räikkönen: Austin-Rückblick sinnlos, Blick nach vorne

Und sportlich? Was bewirkt da das Alter? "Ich fühlte mich besser damit als ich angefangen habe", sagt Räikkönen mit einem Grinsen. "Ich weiß aber nicht, ob es hilft oder hindert. Ein wenig Erfahrung hilft auf jeden Fall. Die kannst du dir aber auch im Simulator holen", sagt er.

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Mit dem gewaltigen Medienecho auf seinen Sieg habe er sich unterdessen nicht auseinandergesetzt. "Ich habe nicht großartige Nachrichten gelesen. Wenn die Leute glücklich sind, dann bin ich glücklich. Ich denke, dass ich einen guten Job mache", betont Räikkönen allerdings nochmals. Schon in Austin hatte man ihm die Genugtuung, es den Kritikern gezeigt zu haben, angemerkt.

Vier Tage später blickt Räikkönen nochmals zurück auf seinen größten sportlichen Moment der vergangenen Jahre - jedoch nur widerstrebend. "Wir sind durchgekommen. Danach macht es nicht viel Sinn, sich Gedanken drüber zu machen", so Räikkönen auf seine typische Art.

Der Ferrari-Pilot blickt lieber nach vorne. "Es war ein gutes Ergebnis und ein gutes Rennen. Ich musste ziemlich dafür kämpfen. Gut für uns und gut für alle. Wir sind glücklich damit. Hoffentlich sind wir auch dieses Wochenende stark" so Räikkönen.

Kimi Räikkönen über Ferraris Chancen in Mexiko

Ob das jedoch auch der Fall sein werde, lässt sich der Iceman dann einmal mehr nicht entlocken. Kimi-Einschätzung? Kampfansage? Auch mit einem Sieg im Rücken eine Fehlanzeige. "Es macht keinen Sinn, sich auszumalen, wer vorne sein könnte. Wenn du dir nur die vergangenen Rennen ansiehst, kann es in jede Richtung gehen", erklärt Räikkönen.

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Nur ein Versprechen gibt er ab: "Wir werden als Team in jedem Fall unser Bestes geben. Wir werden wie immer das ganze Wochenende arbeiten und dann schauen, welches Ergebnis am Sonntag dabei herausspringt."