Die Formel 1 darf sich über ein neues Gesicht freuen: Wie Williams am Freitag verkündete, fährt George Russell ab 2019 für den Rennstall in der Formel 1. Der 20 Jahre alte Brite fährt derzeit in der Formel 2 und reist als Führender der Meisterschaft zum Finale in Abu Dhabi.

Ganz überraschend kommt die Bekanntgabe von Williams nicht: Russell ist Mercedes-Junior und wurde deshalb bei der Suche nach einem Formel-1-Cockpit von der Marke mit dem Stern unterstützt. Williams will zwar kein B-Team von Mercedes werden, erhält aber die Motoren aus Brixworth, die Verbindungen sind da.

"Es ist eine große Ehre, für ein Team wie Williams mit diesem Prestige und dieser Geschichte fahren zu dürfen", freut sich Russell. "Die Formel 1 war mein Lebenstraum. Ich habe als Kind die Rennen angesehen. Es fühlt sich surreal an, dass ich selbst, neben Fahrern, die ich jahrelang bewundert habe, in der Startaufstellung stehen werde."

"Ich möchte mich bei Claire und allen bei Williams für den Glauben in diese Entscheidung bedanken, aber auch bei Toto und dem Team von Mercedes für ihre fantastische Unterstützung in der GP3 und der Formel 2", so Russell.

Motor-Millionen für Mercedes-Junior

Mercedes Motorsportchef Toto Wolff dürfte Williams bei den Motoren für die Unterbringung seines Juniors einen kleinen Preisnachlass gewährt haben. Der Traditionsrennstall ist darauf auch dringend angewiesen.

Seit der Formel 1 Saison 2017 hält Milliardär Lawrence Stroll Williams finanziell am Leben. Mit seinem Einstieg bei Force India gilt es allerdings als sicher, dass Stroll Williams verlassen wird. Es gilt, ein großes Loch im Budget zu stopfen.

Gleichzeitig muss Williams das Cockpit nicht mehr an Lance Stroll, Sohn des Unternehmers vergeben, weil der dem Investment seines Vaters zu Force India folgen wird. Ein Cockpit wird zur Formel-1-Saison 2019 also ohnehin vakant.

Kubica? Sirotkin? Wer wird Russells Williams-Teamkollege?

Wer das zweite Cockpit neben George Russell erhalten wird, steht indes noch nicht fest. Möglich ist, dass Sergey Sirotkin eine zweite Chance erhält. Der Russe fährt in dieser Saison neben Lance Stroll und trägt dank Unterstützung von SMP ebenfalls zahlreiche Millionen zum Budget bei.

Mercedes-Junior George Russell startet 2019 mit Williams in das Formel-1-Abenteuer, Foto: Williams
Mercedes-Junior George Russell startet 2019 mit Williams in das Formel-1-Abenteuer, Foto: Williams

Auf der Reservebank sitzt seit dieser Saison Robert Kubica. Der Pole machte seine ersten Schritt in Richtung Formel-1-Comeback nach seinem schweren Rallye-Unfall in der vergangenen Saison gemeinsam mit Renault. Dort allerdings erhielt Carlos Sainz das zweite Cockpit neben Nico Hülkenberg, weshalb Kubica sein Glück bei Williams suchte. Nach Testfahrten in Abu Dhabi entschied sich Williams aber wohl auch dank der Extra-Millionen für Sirotkin. Kubica ist seither Ersatz- und Testfahrer.

Russell rief Technik-Direktor Paddy Lowe an

"Wir haben bei Williams immer versucht, junge Talente zu fördern und zu entwickeln und George passt perfekt zu diesem Ethos", erklärte Claire Williams, stellvertretende Teamchefin. "Er ist bereits ein hoch angesehener Fahrer im Fahrerlager und ein Pilot, dessen Karriere wir nun seit einer Weile verfolgen."

Der erste Kontakt zwischen Ocon und Williams entstand bereits um den Deutschland GP herum Ende Juli. Russell selbst war es, der Technik-Direktor Paddy Lowe angerufen haben will. "Von der Zeit, die wir mit ihm bereits verbringen konnten, glauben wir, dass er perfekt zu unserem Team passen wird", freut sich Williams. "Sein Einsatz, seine Leidenschaft und seine Hingabe sind exakt das, was wir brauchen, um das positive Momentum in Grove für die Zukunft mitzunehmen. Wir freuen uns sehr auf George."

Williams 2019: Neuanfang mit George Russell (12:30 Min.)