Lange Zeit war die Formel-1-Saison 2018 ein Ping Pong zwischen Ferrari und Mercedes. Mal hatte Sebastian Vettel in der WM die Nase vorne, mal Lewis Hamilton. Die Führung wechselte, das Kräfteverhältnis ebenfalls. Phasenweise etablierte sich der Ferrari sogar als schnellstes Auto im Feld - bis Singapur.

Seit dem Singapur GP konnten Ferrari und Sebastian Vettel nicht mehr um den Sieg kämpfen. In Singapur, Russland und Japan war Mercedes plötzlich konkurrenzlos. Die Forme-1-Welt fragt sich: Woran liegt es?

Ausgerechnet zum Singapur GP musste Ferrari einen zusätzlichen Sensor einbauen. Als einziger Motorenhersteller haben die Italiener ihren Energiespeicher zweigeteilt. Die FIA hatte aber nur einen Sensor angebracht, der den Energiefluss maß. In Singapur wurde Ferrari dazu verdonnert, einen zusätzlichen Sensor einzubauen.

Zuvor gab es Spekulationen darüber, Ferrari würde es irgendwie schaffen, die Regeln zu umgehen und hätte deshalb mehr Leistung zur Verfügung. Ferraris Performance seit dem Singapur GP ist Wind auf die Mühlen der Skeptiker.

Nun nimmt FIA Rennleiter Charlie Whiting dazu Stellung: "Ich bin mir nicht ganz sicher, warum sie ihre Form verloren haben. Es gab Spekulationen, dass es mit diesem magischen Sensor zu tun haben würde, den wir angebracht haben. Ich werde nicht ins Detail gehen, aber was die Motor-Performance angeht, widerspreche ich diesen Spekulationen."

Also sind die Anbringung des Sensors und der Performance-Verlust reiner Zufall? Am Rückstand von Red Bull sieht man schließlich, dass Mercedes nicht besser, sondern Ferrari schlechter wurde. "Es gibt überhaupt keine Verbindung zwischen diesen Dingen", stellt Whiting jedoch klar.

Ferrari vs. FIA: Unser geistiges Eigentum

Das Thema hat nicht nur Brisanz, weil es um Performance gehen könnte. Ferrari Teamchef Maurizio Arrivabene beschwerte sich, dass die Details überhaupt an die Öffentlichkeit kamen. "Es ist komisch, dass jeder über den zweiten Sensor Bescheid weiß", sagte der Italiener bei RTL.

"Das komplexe Batterie-Layout ist geistiges Eigentum von Ferrari", warnt Arrivabene. "Ich hoffe, dass in Zukunft niemand mehr über unsere Projekte informiert wird. Das könnte zu einem ernsthaften Problem werden."

Doch die Sache scheint nun geregelt. "Wir haben am Samstag in der Früh [in Japan] miteinander gesprochen und es ist nun klar", sagte Whiting. "Ich sollte jetzt nicht verraten, was wir diskutiert haben, aber es ist nun für beide Seiten klar."