Schon seit Wochen schwing das Pendel in der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018 immer weiter in Richtung Mercedes und Lewis Hamilton. Der Japan GP war so etwas wie der Sargnagel auf Sebastian Vettels Titel-Hoffnungen.

Erst verspekulierte sich Ferrari im Qualifying mit dem Wetter, dann machte Vettel noch einen kleinen Fehler - nur Startplatz acht. Nach einer Kollision mit Max Verstappen im Rennen kam Vettel nur auf Rang sechs ins Ziel. Währenddessen fuhr Hamilton einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein.

Dabei reiste Vettel schon mit 50 Punkten Rückstand nach Suzuka. Nach Austin geht Vettel nun mit einem dicken Rückstand von 67 Zählern. "Es gibt noch immer eine Chance, aber die letzten paar Rennen haben wir es ihnen zu einfach gemacht", meint Vettel selbst.

"Wenn es so läuft, fällt es den anderen in den Schoß", so Vettel weiter. Die Pannenserie begann in Monza, als sich Vettel im Zweikampf mit Hamilton drehte und wichtige Punkte verlor. In Singapur kostete ein Strategie-Fehler Vettel Platz zwei, in Russland fehlte Ferrari die Pace.

Vettel gibt sich trotzdem als fairer Sportmann: "Man muss aber auch ihre Leistung anerkennen, sie vollstrecken das gut."

In Austin hat Hamilton bereits seinen ersten WM-Matchball. Der Mercedes-Pilot kann sich bereits im viertletzten Rennen der Saison 2018 zum fünften Mal zum Weltmeister krönen. Aus eigener Kraft allerdings noch nicht.

So wird Lewis Hamilton schon in Austin Weltmeister

Hamilton muss nach dem US GP mindestens 75 Punkte Vorsprung auf Vettel haben. Dafür muss er mindestens acht Punkte mehr holen als der Deutsche. Bei einem Hamilton-Sieg muss Vettel also mindestens zweiter werden, um die WM-Entscheidung zu vertagen.

In der untenstehenden Tabelle haben wir die verschiedenen Szenarien für den US GP in Austin abgebildet.

So wird Lewis Hamilton schon beim nächsten Rennen in Austin, Texas Weltmeister., Foto: Sutton/Motorsport-Magazin.com
So wird Lewis Hamilton schon beim nächsten Rennen in Austin, Texas Weltmeister., Foto: Sutton/Motorsport-Magazin.com

Spätestens seit Suzuka jedoch ist es keine Frage mehr, wer Weltmeister wird, sondern wann Hamilton den Titel unter Dach und Fach bringt. In den vier verbleibenden Rennen muss Hamilton nur noch 33 Punkte holen - sollte Vettel jedes einzelne Rennen gewinnen. Im Schnitt holte der Brite in der Saison 2018 knapp 19,5 Punkte pro Rennen.

Auf Rechenspiele will sich Vettel aber noch gar nicht einlassen. "Wir müssen auf uns selbst schauen und die nächsten Rennen unsere Arbeit erfüllen. Und dann sehen wir. Aber es hilft uns natürlich nicht, wenn wir Sechster werden und sie das Rennen gewinnen."