Ferrari Teamchef Maurizio Arrivabene ist in Japan nicht allerbester Laune. Das hat nicht etwa mit der einmal mehr dürftigen Performance seines Teams am Trainingstag zu tun, sondern vielmehr mit der FIA.

Hintergrund ist, dass Ferrari seit dem Singapur GP einen zusätzlichen Sensor in den Power Units installieren musste. Dieser befindet sich an der Batterie und misst den Energiefluss. Ein Sensor an dieser Stelle ist üblich, doch aufgrund einer komplexen Batterieanordnung musste Ferrari einen zusätzlichen Sensor anbringen.

"Das ist richtig, es gibt diesen zusätzlichen Sensor", bestätigte nun Arrivabene im Interview mit RTL. "Wir haben aber kein Problem damit, dem Wunsch der FIA hier nachzukommen. Aber es ist komisch, dass jeder über den zweiten Sensor Bescheid weiß."

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist sauer auf die FIA, Foto: Sutton
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist sauer auf die FIA, Foto: Sutton

Die Kollegen von Auto Motor und Sport hatten über die Maßnahme der FIA berichtet, offiziell wurde nichts kommuniziert. Derlei Vorgänge werden in der Regel hinter verschlossenen Türen behandelt, damit die anderen Teams keine Technik-Geheimnisse erfahren.

Und genau deshalb stört sich der Ferrari Teamchef an der Tatsache, dass die Welt nun über die Technik-Geheimnisse der Scuderia Bescheid weiß. "Das komplexe Batterie-Layout ist geistiges Eigentum von Ferrari", warnt Arrivabene. "Ich hoffe, dass in Zukunft niemand mehr über unsere Projekte informiert wird. Das könnte zu einem ernsthaften Problem werden."

Allerdings bestreitet der Ferrari Teamchef, dass der Sensor irgendetwas mit der Performance seiner Boliden zu tun hat. Schließlich hatte Ferrari in Monza noch das schnellste Auto, seit der Sensor an Bord ist, verlor Sebastian Vettel peu a peu im Titelkampf und hatte keine Chance mehr gegen Lewis Hamilton.

"In Singapur waren wir aber auf den Geraden die schnellsten und in Sotschi waren wir dort gleichauf mit Mercedes", stellt Arrivabene klar. "Wir haben in den langsamen Kurven verloren, auf den Geraden überhaupt nicht. Die Daten bestätigen das. Der Sensor hat jedenfalls nichts mit der Geschwindigkeit zu tun", beteuert Arrivabene.

Zweifler glauben, Ferrari trickste mit dem Energiefluss. Über die zweite Batterie wurde ihrer Meinung nach elektrische Energie am Sensor vorbeigeleitet. Die Batterie darf über die MGU-K pro Runde maximal zwei Megajoule aufnehmen, die MGU-K darf aus der maximal fünf Megajoule großen Batterie maximal vier Megajoule verbrauchen. Der Energiefluss zwischen MGU-K und MGU-H und MGU-H und Batterie ist hingegen unreglementiert.