Lewis Hamilton holte sich im 1. Freien Training zum Japan GP 2018 in Suzuka die Bestzeit. Der Mercedes-Pilot fuhr in 1:28,691 Minuten deutlich schneller als die Konkurrenz und hatte dabei noch nicht einmal die weichsten Reifen auf seinem Boliden. Ferrari und Sebastian Vettel zum Auftakt des Formel-1-Wochenendes erneut abgeschlagen. Entgegen der Prognosen blieb es im Training trocken.

Das Ergebnis: Mehrere schlechte Nachrichten für alle Ferrari-Fans auf einmal: Lewis Hamilton brummte dem ersten Verfolger schon fast eine halbe Sekunde auf. Beim ersten Verfolger handelte es sich zusätzlich um Teamkollege Valtteri Bottas. Hamilton fuhr seine Zeit auf Soft-Reifen, Bottas nutzte gar nur den Medium-Pneu.

Daniel Ricciardo hatte als erster Mercedes-Verfolger schon knapp sieben Zehntelsekunden Rückstand - fuhr dabei auch schon die Supersoft-Reifen. Kimi Räikkönen landete mit fast einer Sekunde Rückstand auf Rang vier, Sebastian Vettel reihte sich unmittelbar dahinter ein. Auch die beiden Ferrari-Piloten setzten schon auf die Supersofts. Vettel allerdings hatte auf seiner schnellsten Runde etwas Verkehr in der letzten Schikane.

Max Verstappen landete auf Rang sechs, den Titel Best of the Rest sicherte sich Esteban Ocon im Force India. Romain Grosjean, Charles Leclerc und Marcus Ericsson komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Suzuka machte seinem Ruf als Oldschool-Rennstrecke schon im 1. Freien Training alle Ehre. Ausgerechnet Altmeister Fernando Alonso musste am heftigsten dran glauben, wurde aber offenbar für seine Samurai-Weisheiten belohnt und entkam einem Einschlag. Der McLaren-Pilot machte bei der Einfahrt in die erste Degner-Kurve einen seiner seltenen Fehler und drehte sich. Alonso drehte sich im Kiesbett, rutschte Rückwärts Richtung Reifenstapel von Degner 2, aber schlug nicht ein. Der Spanier konnte aus eigener Kraft weiterfahren.

Einen Schreckmoment hatte auch WM-Leader Lewis Hamilton. Der Brite lief am Ende einer schnellen Runde auf der Zufahrt zur Schikane auf Pierre Gasly auf, der seinerseits eine Lücke für seine schnelle Runde suchte. Der Toro-Rosso-Pilot blieb auf der Ideallinie, Hamilton kam mit großem Geschwindigkeitsüberschuss und musste innen vorbei in den Notausgang. Die Stewards beschäftigten sich nach dem Training mit Gaslys Fehlverhalten.

Sonst gab es in Suzuka die üblichen kleinen Fehler: Sebastian Vettel verbremste sich in der Schikane und nutzte die alternative Variante, Max Verstappen besuchte die Auslaufzone in der Spoon-Kurve. Gasly wurde nach dem Hamilton-Zwischenfall noch einmal auffällig, als er in der Auslaufzone von Kurve zwei Gras aufsammelte.

Die Technik: Wie nicht anders zu erwarten gab es beim zweiten Wochenende der back-to-back Rennen keine größeren Updates. Allerdings mussten McLaren und Renault bis zuletzt um ihr Motoröl bangen. Durch die Unwetter in Japan kam ihr Schmierstoff verspätet in Tokio an wurde erst in der Nacht auf Freitag an die Strecke geliefert. Beide Teams mussten die Sperrstunde brechen, um ihre Motoren vorzubereiten.

Die größte technische Innovation gab es auf den Tribünen zu Sehen. Einmal mehr zeigten die japanischen Fans größten Einfallsreichtum bei der Verkleidung. Ein Toro-Rosso-Fan trieb den Kopfschmuck-Kult auf ein neues Level: Er hatte eine komplette Heckpartie samt funktionierendem Regenlicht auf seinem Helm. Ob das den DRS-Flügel als Suzuka-Trend ablöst?

Das Wetter: Zu Beginn der Session waren noch ganz vereinzelt feuchte Stellen zu sehen, die Reifenwahl war allerdings von Anfang an klar: Slicks. Entgegen der Prognosen blieb es das gesamte Training über trocken. Die Lufttemperatur wurde mit 23 Grad gemessen, auf dem Asphalt stieg das Quecksilber auf auf knapp 30 Grad.