Seit 45 Jahren ist der Tabakkonzern Philip Morris nun Sponsor des Ferrari-Formel-1-Teams. Aufgrund immer strengerer Tabakwerbeverbote ist das Logo der Zigarettenmarke Marlboro aber schon seit Jahren nicht mehr auf dem Boliden zu sehen.

Beim Japan GP 2018 stellten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen nun eine neue Lackierung ihrer Roten Göttin vor, auf der die Verbindung zum amerikanischen Konzern wieder deutlich wird. Auf der Motorabdeckung ist ab Suzuka ein großes weiß-rotes Logo zu sehen, das die Buchstaben 'M' und 'W' abbildet.

Das Acronym 'MW' steht dabei für Mission Winnow. Das soll, so der Tabakkonzern, nicht mit 'Win Now', also 'Jetzt gewinnen' verwechselt werden. Stattdessen soll es im übertragenen Sinne bedeuten, die Spreu vom Weizen zu trennen. Philip Morris will damit ein Umdenken der Konzernphilosophie symbolisieren.

Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen stellten die neue Lackierung in Japan vor, Foto: LAT Images
Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen stellten die neue Lackierung in Japan vor, Foto: LAT Images

Man will sich mit dieser Kampagne "dem Unnötigen" entledigen und "das Gute extrahieren". Konkret soll das, so der Konzern, in eine rauchfreie Zukunft führen. Alte Herangehensweisen sollen abgelegt und stattdessen in die Zukunft investiert werden. Der Formel-1-Rennstall von Ferrari sei deshalb der perfekte Partner.

Das Logo und der Schriftzug der Initiative sind auf dem roten Boliden nun omnipräsent. Neben dem großen Logo auf der Motorabdeckung gibt es kleinere Versionen davon auf dem Frontflügel, an der Chassis-Seite sowie dem Heckflügel ist der Schriftzug zu sehen.

Um einen Akt der Nächstenliebe handelt es sich mit der Initiative aber wohl nicht. Schon mehrmals fand die Marke Marlboro kreative Wege, um das Tabakwerbeverbot zu umgehen.

Weiße Flächen, die dennoch an eine Zigarettenschachtel der Marko Marlboro erinnerten, Foto: Sutton
Weiße Flächen, die dennoch an eine Zigarettenschachtel der Marko Marlboro erinnerten, Foto: Sutton

Als die ersten Länder Tabakwerbung im Sport verboten hatten, ließ Ferrari lediglich den Markennamen auf der Lackierung weg oder ersetze ihn durch Striche. Dadurch ergab sich durch die Lackierung aber noch immer eine stilisierte Zigarettenpackung.

Als die Regeln strenger wurden, ersetzte Ferrari die Fläche durch einen Barcode, der aber noch immer stark an eine Zigarettenschachtel erinnerte. Seit einigen Jahren nun ist keine Spur mehr vom Tabakkonzern, der jährlich aber viele Millionen in das Team steckt. 2017 kehrte eine kleine Form der Zigarettenschachtel zurück: Die Umrandung der Startnummern auf der Motorabdeckung erinnert daran.

Auch der Barcode verschwand mit der zeit vom Ferrari, Foto: Sutton
Auch der Barcode verschwand mit der zeit vom Ferrari, Foto: Sutton

Die Verbindungen zwischen Philip Morris und Ferrari gehen jedoch weit über normales Sponsoring hinaus. Immer wieder kommt es zu einem Wechsel des Top-Managements zu Ferrari. Teamchef Maurizio Arrivabene etwa war vor seiner Aufgabe bei Ferrari beim Tabakkonzern tätig.