Mercedes war beim Formel-1-Rennen in Russland nicht das einzige Team, dass es mit einer Teamorder versuchte. Während Lewis Hamilton dank Eingreifen des Kommandostandes in Sotschi vor Valtteri Bottas gewann, war Force India mit seiner Stallregie nicht erfolgreich. Esteban Ocon und Sergio Perez schauten hinterher dafür nicht so trostlos wie die Silberpfeil-Piloten.

"Wir fuhren heute mit beiden Autos sicher in die Punkte, aber der Tag endete dennoch etwas frustrierend, da wir nicht die wahre Pace unseres Autos zeigen konnten", so Teamchef Otmar Szafnauer, dessen Piloten sich das gesamte Rennen über die Zähne an Kevin Magnussen im Haas ausbissen. Nachdem Ocon sich mehrere Runden ohne Erfolg am Dänen versucht hatte, meldete sich Perez mehr oder weniger freiwillig.

Er glaubte gegen Magnussen bessere Chancen zu haben und funkte deshalb den Kommandostand für einen Platztausch an. Das Team kam dem Wunsch nach, doch auch Perez hing rundenlang hinter dem Haas fest. "Das Team versuchte mehr aus diesem Tag herauszuholen, und gab mir die Chance Druck auf Magnussen zu machen. Wir dachten zu dem Zeitpunkt, dass ich schneller war. Aber es wurde nichts."

Perez ohne Chance gegen Magnussen: Mehr konnten wir nicht machen

Schlussendlich wurden die Positionen wieder zurückgetauscht und es würden die Plätze neun und zehn für Ocon und Perez. "Es war in Ordnung, Esteban die Position wieder zurückzugeben. Mehr konnten wir heute nicht machen", so Perez. "Wir müssen uns das nochmal anschauen", so Ocon über die Taktik Force Indias.

"Ich verstehe das Team, und dass wir es zumindest versuchen, aber es hat nicht funktioniert. Also müssen wir schauen, was wir besser machen können", erklärt der Mercedes-Junior. "Als Sergio hinter mir war, war er nicht dicht hinter mir. Und als ich hinten war, war es dasselbe. Ich konnte auch nicht an ihm dranbleiben, und von da an war das Rennen festgefahren."

Force India von Sauber geschlagen: Eine große Überraschung

"Das Überholen war wirklich schwierig. Vielleicht fehlten noch ein paar hundert Meter mit DRS, um ein Manöver zu setzen", glaubt Perez. Sein Team musste sich an diesem Sonntag aber nicht nur Magnussen im Kampf um die Top-Position im Mittelfeld geschlagen geben. Erstmals in diesem Jahr war ein Sauber Best of the Rest.

"Der Sauber kam aus dem Nirgendwo und hat uns richtig geschlagen. Sie haben einen unglaublichen Job gemacht", streut Ocon dem zukünftigen Ferrari-Piloten Charles Leclerc Rosen. "Ich habe ihn nur in der ersten Runde gesehen und dann ist er verschwunden. Das war eine große Überraschung."