Die Formel 1 spurtet der Schlussphase in der heiß umkämpften Saison 2018 entgegen. Auf das 16. Saisonrennen in Sochi folgt nur eine Woche später der Große Preis von Japan. Die von Pirelli veröffentliche Reifenwahl für das Rennen auf der Achterbahn von Suzuka zeigt abermals eine aggressive Strategie von Ferrari und Sebastian Vettel.

Nachdem in Singapur und Russland mit Hypersoft und Ultrasoft die zwei weichsten Mischungen der Pirelli-Palette zum Einsatz kamen, wird auf dem klassischen Highspeed-Kurs von Suzuka wieder auf härtere Compounds gesetzt. Die Teams durften zwischen Medium, Soft und Supersoft wählen.

Ferrari geht wie bei den meisten Reifenwahlen für die zweite Saisonhälfte auch in Japan keine Kompromisse ein. Sowohl für Vettel als auch für Räikkönen gibt es vom Supersoft ganze zehn Sätze. Kein Team hat mehr Reifen von der weichsten in Suzuka verfügbaren Mischung im Gepäck. Bei Mercedes werden mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas beide Piloten gar nur mit sieben Sätzen ausgestattet.

Bei Ferrari beschränkt sich das Kontingent für Medium und Soft auf einen respektive zwei Sätze für beide Fahrer. Die Silberpfeil-Piloten dürfen auf je zwei Sätze Medium und vier Sätze Soft zurückgreifen. Mercedes ist damit abermals für alle Eventualitäten gerüstet, während Ferrari mit seiner radikalen Reifenwahl in Sachen Taktik weniger flexibel ist.

McLaren schießt den Vogel ab: Alonso und Vandoorne mit gewagter Reifenwahl

Red Bull ist ähnlich breit Mercedes, dafür aber nicht so konservativ aufgestellt. Verstappen hat sieben Sätze Supersoft, fünf Soft und einen Medium. Ricciardo kann im Zuge der Arbeitsteilung auf acht Sätze des weichsten Reifens, vier Sätze Soft und ebenfalls einen Satz Medium zurückgreifen. Mit nur einem Satz der härtesten Mischung ist die Strategie nur bedingt variabel.

Im Mittelfeld schießt sofort McLaren ins Auge. Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne haben tatsächlich nur vier Sätze Supersoft auf Lager, ebenso viele wie von Medium. Mit je fünf Sätzen Soft ist die goldene Mitte der drei Reifenmischungen bei McLaren am prominentesten vertreten. Eine gewagte Reifenwahl, die durchaus Spannung verspricht.

Abgesehen von McLaren sind sich die Teams hinter der Spitze mehr oder weniger ausnahmslos einig. Lediglich Williams setzt für beide Fahrer neun Sätze Supersoft ein, die zweitmeisten nach Mercedes. Force India, Renault, Haas, Toro Rosso und Sauber haben allesamt acht Sätze der weichsten Mischung gewählt.

Bei Medium und Soft hält sich das Verhältnis ebenfalls die Waage. Ein bis zwei Sätze der härtesten und drei bis vier der mittleren Mischung stehen zur Verfügung. Unter den Fahrern herrscht Arbeitsteilung. Ein Fahrer hat jeweils einen Satz mehr der einen Mischung, dafür einen weniger von der anderen.