Daniel Ricciardo holte sich im 1. Freien Training zum Singapur GP 2018 die Bestzeit. Mit 1:39,711 Minuten führte der Australier die Red-Bull-Doppelspitze vor Max Verstappen an. Ferrari reihte sich mit Sebastian Vettel direkt hinter Red Bull ein, Mercedes musste Reifen sparen und konnte deshalb noch keine spektakulären Rundenzeiten setzen.

Das Ergebnis: Rund zwei Zehntelsekunden fehlten Max Verstappen am Ende auf Daniel Ricciardo. Knapp eine weitere Zehntel dahinter reihte sich Sebastian Vettel auf Rang drei ein. Hinter den Top drei klaffte bereits eine Lücke auf. Kimi Räikkönen auf Rang vier, er fuhr knapp acht Zehntel langsamer als Ricciardo.

Red Bull und Ferrari setzten im Training mit dem Hypersoft bereits die weichste Mischung ein, während Mercedes zunächst auf Ultrasoft und anschließend nur auf Soft-Pneus fuhr. Die Silberpfeile orderten bei Pirelli lediglich sechs Sätze Hypersoft, während Ferrari sich neun Sätze der weichsten Reifen sicherte. Entsprechend müssen die Silberpfeile ihre Reifen für die repräsentativeren Trainings aufheben.

Auf Soft-Reifen fuhr Lewis Hamilton mit anderthalb Sekunden Rückstand lediglich die sechstschnellste Zeit. Weitere zwei Zehntel dahinter landete Valtteri Bottas auf Rang acht. Auf den Plätzen fünf und sieben nutzten die beiden Renault-Piloten Nico Hülkenberg und Carlos Sainz den Reifen-Vorteil und sicherten sich den Titel Best of the Rest.

Charles Leclerc und Romain Grosjean komplettierten die Top-10. Den guten Sauber-Eindruck bestätigte auch Marcus Ericsson, der auf Rang elf vor Sergio Perez und Marcus Ericsson landete.

Die Zwischenfälle: Kurve eins sorgte im 1. Training für reichlich Action. Lance Stroll drehte sich bereits nach wenigen Minuten, kam aber ohne Einschlag davon. Wenig später tat es ihm Mercedes-Pilot Valtteri Bottas gleich. Auch Teamkollege Lewis Hamilton hatte an gleicher Stelle Probleme, drehte sich zwar nicht, musste aber den Notausgang nehmen.

Kimi Räikkönen sorgte in Kurve 18, unmittelbar vor der Tribünen-Unterführung, für einen Verbremser und musste den Notausgang bemühen. Ähnlich erging es Bottas in Kurve 14. Beide konnten ohne Probleme weitermachen. Sergio Perez hingegen übertrieb es in Kurve 20 und drehte sich - aber auch der Force-India-Pilot blieb vom Mauerkontakt verschont.

Nur wenige Minuten vor Schluss verschätzte sich Charles Leclerc dann nach der Brücke, und berührte rechts die Wand. Dabei zerstörte er die Aufhängung seines Sauber und musste das Auto hinter der Absperrung abstellen. Kurz zuvor kam es dort zu einem kleinen Missverständnis zwischen Esteban Ocon und Pierre Gasly. Ocon versuchte innen zu überholen und drückte Gasly dabei fast von der Strecke.

Die Technik: Nach Spa und Monza haben alle Teams völlig andere Autos mit nach Singapur gebracht. Viele haben ihre High-Downforce-Konfigurationen aus Ungarn noch einmal überarbeitetet, für die meisten Autos sind es die letzten Upgrades des Jahres. Ferrari nahm leichte Modifikationen an Heckflügelendplatten und Unterboden vor, Mercedes zeigte erstmals kleine Aero-Elemente auf dem Halo.

Auch bei den kleineren Teams waren noch neue Teile zu sehen. Vor allem im Fokus stand dabei Haas: Nach der Disqualifikation beim Italien GP aufgrund eines nicht regelkonformen Unterbodens brachten die US-Amerikaner eine neue Version. Das Upgrade war allerdings schon vor der Disqualifikation geplant, die neuen Teile wurden bereits nach der Regelklarstellung entworfen.

Das Wetter: Singapur eben. Weil das 1. Freie Training noch tagsüber stattfand, war die Luftfeuchtigkeit mit 60 Prozent noch erträglich. Später zum 2. Training werden rund 80 Prozent erwartet. Dafür wird die Streckentemperatur etwas sinken. Sie betrug am Nachmittag noch über 40 Grad Celsius. Deshalb ist sind die Sessions tagsüber nur bedingt aussagekräftig. Die Lufttemperatur sollte mit 30 Grad konstant bleiben.