Fernando Alonso arbeitet weiter an seiner Zukunft im Motorsport nach der Formel 1. Am Mittwoch bestritt der Spanier erstmals einen IndyCar-Test auf einem 'normalen' Rundkurs. 2017 hatte er sich in Vorbereitung auf seinen Start beim legendären Indy500 einzig auf dem Oval verdingt.

Der zweimalige F1-Weltmeister und Noch-Pilot McLarens in der Formel 1 testete im Barber Motorsports Park ein Andretti Autosport IndyCar. Der Kontakt zu Andretti besteht bereits länger, handelte es sich dabei auch um das Team, mit dem Alonso 2017 zusammenspannte. Allerdings war angesichts des für allem auf Alonso-Seite straffen Rennkalenders (WEC + F1) erst jetzt Zeit für einen Test.

Für Alonso war es zudem der erste IndyCar-Versuch abseits des Indianapolis Motor Speedway. Alle Vorbereitungen und Rookie-Tests für das Indy500 waren vor einem Jahr auch an eben jener Stelle über die Bühne gegangen.

Die Folgen des Alonso-Rücktritts - Formel 1 2018 (01:19 Min.)

"Es war ein guter Tag, ein spaßiger Tag. Ich liebe es, neue Autos zu testen und das IndyCar auf einem Road Course zu testen, ist etwas Besonderes", sagte Alonso zum Test. Der ging allerdings bedingt durch einen heraufziehenden Hurrikan unter schwierigen Bedingungen über die Bühne.

Für Alonso machte es das jedoch nur noch besser, weil lehrreicher. "Ich hatte das Glück, in nassen Bedingungen zu testen, unter Mischbedingungen und unter trockenen, sodass ich einen guten Eindruck auf jeder Art von Strecke bekommen habe", sagt Alonso. "Das Wetter war echt gut."

Keinen Einfluss haben soll Alonsos Test unterdessen auf seine Entscheidung, wie es mit ihm 2019 weitergeht. Das hatte der Spanier bereits im Rahmen des Rennwochenendes in Monza angekündigt. Es gebe keine Zusammenhang mit seinem erst kurz zuvor verkündeten F1-Aus für 2019. Denkbar ist jedoch ein Engagement in der IndyCar 2019 auf jeden Fall – idealerweise gleich weiter mit McLaren.

Der Rennstall überlegt bereits seit geraumer Zeit, mehr als diese einmalige Aktion mit Alonso 2017 beim Indy500 anzugehen. Der Aufbau eines komplett autarken Teams gilt jedoch als eher unwahrscheinlich. Denkbar ist deshalb, dass McLaren erneut mit einem bestehenden Starter zusammenspannt, etwa Andretti eben. Für Alonso gibt es nur ein Problem: Die Honda-Motoren Andrettis, würde er parallel eben noch für deren Erzrivale Toyota im Sportwagen sitzen. Noch im Lauf dieses Monats soll eine Entscheidung seitens McLaren fallen. Das kündigte CEO Zak Brown in Monza an. Dies wäre auch eine Möglichkeit, den im F1-Team abgesägten Stoffel Vandoorne in der McLaren-Familie zu halten sollte der Belgier in der F1 kein anderes Cockpit finden.

Alonso unterdessen scheint nach seinem Test auf jeden Fall nicht abgeneigt. Nicht nur im Oval, auch auf einer gewöhnlichen Rennstrecke hat dem Spanier das IndyCar gefallen. "Vielleicht sagt mir mein Instinkt, dass es der Straßenkurs ist, denn das bin ich schon mein ganzes Leben gewohnt", so Alonso auf die Frage, ob denn nun Oval oder dieser Test auf einer 'normalen' Strecke besser gewesen sei.

"Aber das Indy500 war eine großartige Erfahrung, also ist es 50:50. Ich denke, dass ich es liebe, wie sich das Auto auf einem Rundkurs anfühlt. Aber ich liebe auch die Art des Wettbewerbs im Oval, den Windschatten zu timen, Verkehr und all die Überholmanöver. Die sind zwar im Oval etwas leicht, aber in Sachen Action auf der Strecke habe ich das Indy500 geliebt", schwärmt Alonso.

Ein Sieg beim Indy500 ist unterdessen zum letzten Erfolg geworden, der dem Spanier noch auf seinem Weg zu seinem großen Ziel Triple-Crown fehlt. Monaco-Sieger ist Alonso seit Jahren, 2018 ließ er nun mit dem Sieg für Toyota bei den 24h Le Mans den zweiten Teil folgen. Bei seinem Indy-Start 2017 schied Alonso jedoch mit einem Motorschaden nach 179 Runden, davon 27 in Führung liegend, aus.