Red Bull steht in Monza das wohl schwierigste Rennen in der Formel-1-Saison 2018 bevor. Auf der Highspeed-Rennstrecke in Italien erwarten Max Verstappen und Daniel Ricciardo mit der Power Unit von Renault eine harte Zeit. Selbst von den Ferrari-Kunden aus dem Mittelfeld scheint Gefahr auszugehen. Ricciardo absolviert eine Feuerprobe für neue Renault-Ausbaufstufe, die drei Zehntel bringen soll.

"Ich denke, das hier ist definitiv die härteste Strecke für uns", so Verstappen gegenüber Motorsport-Magazin.com. Dass die übermächtigen Ferrari-Aggregate ihm in Monza nicht nur in Form von Vettel und Räikkönen sondern auch Haas oder Sauber den Rang ablaufen könnten, glaubt der Niederländer aber trotzdem nicht.

Verstappen: Haas und Sauber keine echte Gefahr

"Sie werden etwas näher kommen, aber ich erwarte nicht, dass sie wirklich eine Gefahr darstellen werden", so Verstappen. Wenn überhaupt könnte es nur am Samstag knapp werden, wenn die Gegner den Power-Modus ausspielen können. "Vielleicht werden sie im Q3 richtig nah dran sein", fügt er an. Am Sonntag hingegen baut er auf die größte Stärke des Red Bulls. "Im Rennen sind wir in der Regel vorne."

Während Verstappen gute Aussichten hat, sich hinter Mercedes und Ferrari zu platzieren, sieht es für den Teamkollegen nicht so rosig aus. Ricciardo erhält in Italien eine neue Power Unit und muss von ganz hinten starten. Die Motorenstrafe soll sich diesmal aber lohnen, denn von Renault gibt es für den Australier die C-Spezifikation der Power Unit.

Ricciardo mit Renault-Upgrade: Erwarte nicht zu viel

"Ich versuche immer, nicht viel zu viel erwarten", spielt der 29-Jährige die Erwartungshaltung herunter - schließlich haben Renaults bisherige Ausbaustufen nicht wirklich gezündet. Diese soll nun bis zu drei Zehntel bringen. "Ob es eine oder zwei Zehntel sind, sehen wir dann", so Ricciardo. "Wenn es eine Verbesserung ist, ist es besser, als keine zu haben."

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Italien GP (06:10 Min.)

Die Entscheidung ihm ohne einen vorangegangenen Defekt einen neuen Motor einzupflanzen ist zweifelsohne eine taktische. "Es war die Entscheidung des Teams, aber ich habe nicht widersprochen", so Ricciardo, der offenbar kein Problem damit hat, nach der Bekanntgabe seines Wechsels zu Renault nun bei Red Bull das Versuchskaninchen zu spielen.

Monza: Stört Regen Red Bull bei Update-Check?

Verstappen fährt weiter mit der bisher eingesetzten Spezifikation. Auch er ist gespannt, ob das Update den versprochenen Erfolg bringt. "Wir wollen einfach die maximale Performance, die wir bekommen können", so der 20-Jährige. "Wenn es wirklich drei Zehntel sind, wäre das großartig. Aber wir müssen erst abwarten, ob es wirklich drei sind."

Das Wetter könnte Red Bull, was die Evaluation des Updates anbelangt, am Freitag aber einen Strich durch die Rechnung machen, denn der Trainingstag droht ins Wasser zu fallen. "Es wird wohl nass sein, aber hoffentlich könnten wir sie trotzdem schon unter die Lupe nehmen. Danach schauen wir, was wir mit meiner [Power Unit] machen."

Für Ricciardo wird der Sonntag auch mit einem Plus an Power ein Kraftakt. Doch Aufholjagden in Monza sind für den Honey Badger nichts Neues. 2017 fuhr er von 16. Startplatz bis auf Platz vier. "Ich würde in Monza natürlich auch gerne mal vorne starten", nimmt er es in gewohnter Manier mit Humor. "Aber in den Rennen ist unser Auto ziemlich gut. Und besser hier die Strafe als in Singapur."