Daniel Ricciardo steht beim seinem heimlichen Heimrennen in Monza - der Australier verfügt über italienische Wurzeln - vor der nächsten Mammutaufgabe. Beim Italien GP, 14. Lauf der Formel-1-Saison 2018, erwartet den Australier mit hoher Wahrscheinlichkeit eine weitere Strafversetzung in der Startaufstellung aufgrund eines Wechsel an der Power Unit im Heck seines Red Bull RB14.

Hintergrund: Ricciardo befindet sich bei sämtlichen Teilen bereits am oder sogar schon über dem Limit der qua Reglement gestatteten Motorenelemente. Jeder Einbau neuer Teile bringt also garantiert eine Strafe.

Taktischer Wechsel für Singapur

Weil auf das schnelle Monza unmittelbar das enge Singapur folgt und sich Red Bulls Motorenlieferant gerade daran macht, die dritte Ausbaustufe seines Aggregats einzuführen, will Red Bull lieber beim Italien GP eine Strafe zum Upgrade nehmen, als beim Nachtrennen in der Stadt des Löwen.

In Singapur rechnet sich Red Bull naturgemäß weitaus höhere Chancen aus als auf der Motorenstrecke in Monza. "Daniel wird kommendes Wochenende ganz sicher eine Motorenstrafe erhalten", kündigt Teamchef Christian Horner an. Bereits im Vorjahr hatte Red Bull in Monza Motorenstrafen genommen - ebenfalls als strategische Wechsel vor Singapur.

Renault selbst in Monza wohl ohne Upgrade

In Italien selbst sollten jedoch auch mit dem Upgrade keine Wunder zu erwarten sein - Renault-Update hin oder her. Dazu hinterließen die Upgrades von Ferrari und Mercedes, ebenfalls 3.0, zuletzt in Spa einfach einen viel zu überlegenen Eindruck. Der Rückstand der Renault-Teams, speziell im Qualifiying-Modus, schien noch einmal signifikant größer geworden zu sein.

"Damit wollen wir versuchen, uns in die beste Position für Singapur zu bringen, die wir bekommen können. Das dürfte unsere nächste Chance sein, Ferrari und Mercedes eine härtere Zeit zu bescheren", weiß auch Horner, dass in Italien kaum etwas gehen sollte, gleichwohl Ricciardo 2017 dank selbst für Monza unfassbaren Low-Downforce-Setups von P16 noch eine starke Aufholjagd auf Rang vier gelang.

Ricciardo freut sich auf jede Menge Überhol-Action

"Ich habe einige meiner besten Überholmanöver dort gesetzt und ich plane, diese Woche jede Menge mehr, da es wahrscheinlich aussieht, dass ich einige Motorenstrafen bekommen werden. Es ist natürlich nicht ideal , aber Monza ist eine Powerstrecke und eine, auf der wir in den vergangenen Jahren nicht unfassbar stark waren. Deshalb bedeutet es im Rennen aber unfassbar viel Action und Fun für mich. Letztes jahr war ich ja Vierter nach P16 im Grid, also wird es sicher nicht langweilig wenn ich das dieses Jahr wieder machen kann", sagt Ricciardo.

Und Max Verstappen? Soll ebenfalls das Renault-Angaben zufolge deutlich stärkere, aber weniger zuverlässige, Upgrade bekommen, während Renault selbst und auch der andere Kunde McLaren, noch darauf verzichten, wie Renault bestätigt. Der Niederländer jedoch kann noch hoffen, um eine Strafe herumzukommen. Einen neuen Verbrennungsmotor und eine neue MGU-H darf Verstappen noch verbraten. "Hoffentlich geht es also ohne Strafe", so Horner.