Nico Hülkenberg heißt die große negative Überraschung des Belgien GP 2018 der Formel 1. Gleich am Start in Spa-Francorchamps sorgt der Renault-Pilot für die Szene des Rennens. Eine Szene, die den ganzen Grand Prix überschatten sollte: Startunfall mit Fernando Alonso und Charles Leclerc.

Was war passiert? Nach Motorenstrafe von weit hinten gestartet erwischt Hülkenberg einen guten Launch aus der Box. Doch schon beim Anbremsen ist dann alles vorbei als der Renault-Fahrer mit blockierenden Rädern voll ins Heck des Alonso-McLarens kracht.

Startunfall Spa: Was war da los bei Nico Hülkenberg?

Am Ende der Kettenreaktion trifft es auch noch Leclerc, den nur Halo vor einem Wirkungstreffer durch den fliegenden McLaren rettet. Auch Daniel Ricciardo wird am Heck getroffen, der so wiederum Kimi Räikkönen aus dem Rennen befördert.

Die große Frage jedoch: Wie konnte Hülkenberg ein solcher Patzer, der durchaus an Romain Grosjean an selber Stelle im Jahr 2012 erinnerte, unterlaufen? Solche Aktionen kennt man vom deutschen Formel-1-Piloten so eigentlich nicht. Waren die Reifen schlicht zu kalt? Oder stecke ein technisches Problem am Renault dahinter?

Nico Hülkenberg gesteht: Habe mich verschätzt

Nein und nochmal nein. Es sei ganz einfach ein Fahrfehler gewesen, gesteht Nico Hülkenberg offen und ehrlich. Zuvor hatte er sich bereits bei Fernando Alonso persönlich entschuldigt. "Es sah spektakulär aus. Aber der, der hinten drauf fährt, ist immer Schuld. Das ist im Straßenverkehr wie im Rennsport", sagt Hülkenberg.

"Ich habe mich wahrscheinlich einfach vertan. Ich war ein bisschen zu spät auf der Bremse und die Autos sind da einfach mega sensibel im Startgetümmel mit mehreren Autos vor der Nase wenn man von da hinten losfährt. Das ist richtig erstaunlich, wie viel Grip man da verlieren kann", erklärt Nico Hülkenberg. Ein ähnlicher Fall also wie bei Sebastian Vettel gegen Valtteri Bottas am Start in Frankreich.

Hülkenberg: Schnell gemerkt, dass ich in der Scheiße sitze

"Man hat es in den TV-Aufnahmen gut gesehen, wie meine Reifen sofort blockiert haben. Und dann konnte ich schon nichts mehr machen. Schade für die anderen, für Fernando und Charles. Es tut mir leid, da hatte ich keinen guten Tag", so Hülkenberg weiter.

"Es ging alles einfach relativ schnell und man weiß dann auch selbst relativ schnell, dass man in der Scheiße sitzt und nichts mehr retten kann. Als es anfing zu blockieren und ich gesehen habe, wie schnell ich auf Alonso auflaufe, war nichts mehr zu retten, dann knallt es. Frustrierend und enttäuschend."

Möglicherweile droht Hülkenberg zudem noch ein Nachspiel: Um 17:30 Uhr erfolgt in Belgien noch eine Anhörung bei den Stewards.

Update 18:03 Uhr: Nico Hülkenberg kassiert eine Strafe. Beim Italien GP in Monza wird er in der Startaufstelung um zehn Positionen versetzt. Damit wird er sich dort wohl erneut in der selben Situation am Start wiederfinden und sich neu beweisen können. On top setzt es drei Strafpunkte auf die Superlizenz. Hülkenberg liegt damit bei insgesamt vier. Hat ein Fahrer 12 folgt eine Rennsperre.

Genau die kassierte vor sechs Jahren Romain Grosjean für das bereits genannte sehr ähnliche Manöver direkt. Keine Gleichbehandlung? Nein. "Aus meiner Sicht ist es richtig, es war so ähnlich wie bei Romain, aber bei Romain gab es drei oder vier Zwischenfälle zuvor, weshalb auch die Strafpunkte eingeführt wurden", erklärt FIA-Rennleiter Charlie Whiting. Diese hatte es zum Zeitpunkt des damaligen Vorfalls noch gar nicht gegeben.