Lewis Hamilton startet beim Großen Preis von Belgien der Formel 1 am Sonntag von der Pole Position. In einem spannenden Regen-Qualifying setzte sich der Mercedes-Pilot mit dem letzten Versuch gegen Sebastian Vettel durch. Für den WM-Leader ist es die sechste Pole der Saison und die 78. seiner Karriere. Dahinter überraschte das Force-India-Duo mit der zweiten Startreihe.

Pünktlich zum Beginn des Q3 setzte der vorausgesagte Regen ein. Die Top-10 warteten geschlossen auf Supersoft auf das Erlöschen der Ampel, allen voran Bottas. Der Finne war dann auch das erste Opfer des Regens, als er sich in Blanchimont drehte und mit Glück nirgends einschlug. Den Top-Teams wurde es zu heiß. Alle sechs Piloten von Mercedes, Ferrari und Red Bull kamen nach der Outlap für den Wechsel auf Intermediates an die Box.

Einzig die Force-India-Piloten Perez und Ocon versuchten eine schnelle Runde auf Soft. Für Perez endete der Versuch in Eau Rouge um ein Haar in der Mauer. Der Mexikaner fing das Auto in letzter Sekunde ab. Beide brachen ihre Versuche ab. Der Intermediate schien unter diesen Bedingungen jedoch auch nicht die beste Wahl zu sein. Ricciardo rutschte in Les Combes am Kurveneingang vorbei.

Verstappen markierte mit 2:02.849 Minuten die erste relevante Rundenzeit. Kurz darauf wurde er von Räikkönen verdrängt, der etwas mehr als anderthalb Zehntel schneller fuhr. Hamilton verlor vier Zehntel auf den Iceman und war nach dem ersten Run Dritter. Von Vettel kam erst drei Minuten vor Schluss die erste Zeit.

Vettel und Hamilton liefern sich spannenden Kampf um die Pole

Der Heppenheimer unterbot Räikkönen um zwei Zehntel und übernahm die Führung. Hamilton schmiss beim Konterversuch seine nächste Runde im Mittelsektor weg. Vettel legte nochmal nach und schraubte seine Zeit um über eine Sekunde runter, während Räikkönen vorzeitig aus seinem Ferrari ausstieg.

Der Regen hatte in den Schlussminuten wieder nachgelassen und die Strecke wurde schneller. Hamilton nutzte seinen letzten Schuss und nahm Vettel drei Sekunden ab um sich die provisorische Pole zu sichern. Sensationell schnell unterwegs war Ocon mit einer absoluten Bestzeit im ersten Sektor. Am Ende reichte es für Rang drei, womit er Teamkollege Perez verdrängte.

Vettels letzter Versuch brachte ihn noch einmal auf sieben Zehntel an Hamilton heran, doch es reichte nicht um dem WM-Rivalen die Pole zu entreißen. Räikkönen musste sich neben den Force India auch noch Grosjean geschlagen geben, der Fünfter wurde. Die Top-10 komplettierten Verstappen, Ricciardo, Magnussen und Bottas. Letzterer wird nach einem Motorenwechsel aber ohnehin von hinten starten.

Belgien GP 2018: Das sagen Hamilton, Vettel & Ocon zum Qualifying

Lewis Hamilton: "Das war eines der härtesten Qualifyings, an das ich mich erinnern kann. Keiner von uns ist dieses Wochenende im Regen gefahren, ich kann kaum in Worte fassen wie schwierig das war."

Sebastian Vettel: "Es gab Verwirrung. Und vielleicht war ich nicht so ruhig, wie ich im Auto hätte sein können. Aber ich bin glücklich mit dem zweiten Startplatz."

Esteban Ocon: "Das ist fantastisch. Es ist toll, auf Platz drei zu sein nach solch einer schwierigen Zeit. Wir fangen frisch an, aber das hatten wir nicht erwartet. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht."

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: -
Top-5: Hamilton, Vettel, Ocon, Perez, Grosjean

Q2 in Belgien: Enges Duell zwischen Ferrari und Hamilton

Das war Q2: Die Wolken wurden pünktlich zum zweiten Segment etwas dunkler. Aus Angst vor Regen schickten die Top-Teams ihre Piloten wieder sofort auf die Strecke. Es traute sich jedoch niemand die Soft-Mischung auf dem ersten Run zu. Alle Piloten setzten auf Supersoft. Bottas und Hülkenberg blieben zunächst als einzige Piloten in der Box.

Wieder war es Räikkönen, der beim ersten Schuss die schnellste Zeit hinlegte. Mit 1.41.627 Minuten war er bereits schneller als die Pole-Zeit des Vorjahres. Hamilton landete knappe zwei Zehntel dahinter. Vettel leistete sich im Mittelsektor einen groben Schnitzer und landete eine halbe Sekunde hinter Räikkönen auf Platz drei.

Vier Minuten vor Schluss machte sich das Feld für die letzten Runs an die Arbeit. Auch Bottas war diesmal mit von der Partie, allerdings auf dem Soft-Reifen. Räikkönen verbesserte seine Zeit nochmal um eine knappe Zehntel, wurde kurz darauf aber von Vettel verdrängt der nochmal drei Hundertstel schneller war. Hamilton fand ebenfalls Zeit. Mit fünf Hundertsteln Rückstand auf Vettel wurde er Dritter.

Im Kampf um die letzten Plätze in den Top-10 setzten sich Haas und Force India gegen die Konkurrenz durch. Perez und Grosjean waren auf den Plätzen sechs und sieben dabei sogar schneller als Ricciardo im Red Bull. Dahinter landeten Ocon und Magnussen. Ausgeschieden waren nach dem Q2 beide Toro Rosso und beide Sauber, sowie Hülkenberg der angesichts seiner Motorenstrafe nicht mehr eingriff.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:-
ausgeschieden: Gasly, Hartley, Leclerc, Ercisson, Hülkenberg
Top-5: Vettel, Räikkönen, Hamilton, Bottas, Verstappen

Q1 in Belgien: Bottas und Hülkenberg machen trotz Strafen Ernst

Das war Q1: Die Titelfavoriten ließen sich zu Beginn des Qualifyings nicht lange bitten. Sowohl Hamilton als auch Vettel verließen mit Erlöschen der Ampel die Boxengasse. Auch Räikkönen war sofort unterwegs. Alle drei setzten für den ersten Schuss im Q1 auf Soft-Reifen. Die Fahrer aus dem Mittelfeld hingegen fuhren auf Supersoft.

Den ersten Schlagabtausch entschied der Iceman mit 1:42.585 Minuten für sich. Mit der bis dato schnellsten Zeit des Wochenendes war er eine halbe Sekunde schneller als Vettel. Hamilton verlor eine ganze Sekunde. Red Bull traute sich den Soft-Reifen nicht zu. Verstappen und Ricciardo fuhren ihre ersten Runs auf Soft.

Verstappen schob sich mit seiner Runde vor Hamilton auf Platz drei. Der wiederum war mit seinem nächsten Versuch auf Soft erfolgreicher und schob sich hinter Räikkönen auf Platz zwei. Fünf Minuten vor Schluss griff auch Bottas ins Geschehen ein. Obwohl er mit seiner Motorenstrafe ohnehin ganz hinten startet, fuhr sich Bottas als Zweiter ins Q2.

Zwei Minuten vor Schluss begann in den hinteren Gefilden der Showdown um den Einzug ins Q2. Grosjean und Magnussen schoben sich zunächst geschlossen auf die Plätze sechs und sieben vor und platzierten Haas damit abermals als Best of the Rest. Ricciardo wiederum rutschte immer weiter ab und drohte als 13. in den Gefahrenbereich abzurutschen.

Leclerc splittete mit seiner letzten Runde das Haas-Duo, nur um kurz darauf von Ricciardo verdrängt zu werden. Ebenfalls stark war Ericsson, der auf Platz zehn landete. Wie Bottas fuhr auch Hülkenberg trotz Grid Penalty als 13. ins Q2. Ausgeschieden waren nach dem ersten Segment Sainz, Alonso, Sirotkin, Stroll und Vandoorne.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:-
ausgeschieden: Sainz, Alonso, Sirotkin, Stroll, Vandoorne
Top-5: Räikkönen, Bottas, Hamilton, Vettel, Verstappen

Das Wetter: Bei 14 Grad Celsius Lufttemperatur war es auch im Qualifying wieder relativ kühl. Die Wolkendecke war jedoch nicht sehr dicht, der Asphalt mit 27 Grad optimal. Für die Segmente zwei und drei war vor Beginn der Session Regen vorhergesagt. Die Wolken wurden immer dunkler, pünktlich zum Start des Q3 sorgte der Regen dann für einen spannenden Showdown.

Die Strafen: Für Bottas und Hülkenberg stand bereits am Freitag fest, dass sie nach Motorenwechseln am Sonntag ganz hinten starten würden. Beide nahmen über weite Strecken dennoch am Qualifying teil. Bottas fuhr sogar bis ins Q1, Hülkenberg hingegen reichte der Einzug ins Q2.