Die Formel 1 ist zurück aus der Sommerpause. Im 1. Freien Training zum Belgien GP 2018 holte sich Sebastian Vettel im Ferrari die erste Bestzeit der Rückrunde. Vettel fuhr auf der legendären Rennstrecke von Spa-Francorchamps mit 1:44,358 Minuten rund anderthalb Zehntel schneller als Max Verstappen im Red Bull.

Das Ergebnis: Wie Verstappen fuhr auch Vettel seine Runde auf Soft-Reifen. Lewis Hamilton hatte als Dritter schon drei Zehntelsekunden Rückstand auf die Vettel-Zeit, fuhr aber in der zweiten Hälfte nur auf den Medium-Pneus. Mercedes ging bei der Reifenwahl etwas konservativer zu Werke und muss mit den weicheren Mischungen haushalten.

Auf Rang vier landete Spa-Spezialist Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Auf den Soft-Reifen war er 0,360 Sekunden langsamer als Teamkollege Vettel. Valtteri Bottas landete im zweiten Mercedes auf Rang fünf vor Daniel Ricciardo, der mit seinem Red Bull technische Probleme hatte, fast 90 Minuten an der Box stand und deshalb erst ganz am Schluss nur eine Runde fahren konnte.

Esteban Ocon konnte sich im ersten Einsatz für das neue Point Racing Team mit Platz sieben den Titel Best of the Rest sichern. Nico Hülkenberg, Sergio Perez und Carlos Sainz komplettierten die Top-10.

Die Technik: Flache Flügel sind der übliche Spa-Trend. Dadurch, dass die Autos generell immer mehr Abtrieb generieren, werden die Flügel in Spa immer flacher. Bei Red Bull geht das schon so weit, dass man kaum mehr das Logo des Motorensponsors auf dem Heckflügel erkennen kann. Das ist schon Monza-Spezifikation. Dazu kommen die neuen Spiegel, die nun wie schon beim Schwesterteam Toro Rosso im Ferrari-Stil gehalten sind. Auch bei den Frontflügel haben einige Teams Low-Drag-Modifikationen vorgenommen.

Spa ist aber nicht nur Low-Drag, sondern auch Power-Strecke. Entsprechend bringen viel Teams hier ihre letzten Motorenausbaustufen. Auch Mercedes und Ferrari spendieren ihren Piloten neue Aggregate. Weil es bei Valtteri Bottas schon der vierte Motor in dieser Saison ist, wird der Finne genau wie Nico Hülkenberg strafversetzt.

Die Zwischenfälle: Einen nennenswerten Abflug legte nur Sergey Sirotkin hin. Der Williams-Pilot drehte sich in Kurve acht, der langsamen, 180 Grad Bruxelles Kurve. Sirotkin schlug aber nirgends an, landete lediglich in der asphaltierten Auslaufzone und konnte weiterfahren.

Interessante werden könnte der Ausgang von Eau Rouge. Rennleiter Charlie Whiting stellte vor dem Wochenende klar, dass Rundenzeiten im Qualifying aberkannt werden, wenn die Fahrer Raidillon zu stark schneiden und dabei die weiße Linie mit allen vier Reifen überschreiten. Dazu wurde eine elektronische Schleife eingelassen. Im 1. Training zeigte sie bereits einige Vergehen an.

Der Alonso-Ersatz: In Spa gab es nur einen Freitagsfahrer. Der hatte es dafür in sich: McLaren-Junior Lando Norris gab sein Debüt an einem Formel-1-Wochenende. Der britische Formel-2-Pilot hatte schon mehrmals für McLaren getestet, allerdings nie im Rahmen eines Rennwochenendes. Norris ersetzte außerdem niemand geringeren als Fernando Alonso.

Am Ende gab es die nächste Ohrfeige für Stoffel Vandoorne: Der Neuling landete auf Rang 18 immerhin zwei Plätze und wenige Tausendstel vor dem Lokalmatador. Norris fuhr auch nur mit den Medium-Pneus, während Vandoorne schon auf Soft unterwegs war. Allerdings hatte Vandoorne das ganze Training über mit technischen Defekten zu kämpfen. Zuerst mit einem Bremsdefekt, und dann musste er den McLaren ein paar Minuten vor Schluss vorzeitig in der Box abstellen.

Das Wetter: Zunächst sah es nach einem feuchten Training aus, doch abgesehen von vereinzelten Tropfen blieb es trocken. Die Temperaturen waren mit 15 Grad in der Luft und 22 Grad auf dem Asphalt dennoch recht niedrig.