Es ist wie ein Krimi und es geht um nicht weniger als das Überleben eines Formel-1-Teams. Auch nach der Insolvenz steht die Zukunft von Force India in den Sternen. Selbst um den Start beim Belgien GP in Spa an diesem Wochenende muss der Rennstall zittern.

Formel 1 2018: Alles über Racing Point Force India: (09:10 Min.)

Denn wie nun bekannt wurde, hat das Konsortium um Lawrence Stroll offenbar zwar den Zuschlag für das Rennteam erhalten, die offizielle Startlizenz halten aber weiterhin die bisherigen Besitzer: 85 Prozent also Vijay Mallya und Subrata Roy, 15 Prozent die Mol-Familie. Damit der Rennstall noch starten darf, bedürfte es der Zustimmung aller anderen eingeschriebenen Teams. Doch einige stellen sich quer.

Es gibt zwei verschiedene Baustellen: Zum einen geht es um die Preisgelder, zum anderen um die Startlizenz. Beide hängen nicht unbedingt miteinander zusammen. Zunächst schien es, als würde das neue Force India nicht am großen Preisgeldtopf des kommerziellen Rechteinhabers teilhaben können.

Die Rechte dafür hat das Konsortium um Lawrence Stroll aber erworben. Nur die Startlizenz fehlt. Wie Auto Motor und Sport berichtet sollen die Formel-1-Bosse deshalb einen Kompromiss vorgeschlagen haben.

Kompromiss für Force India?

Und der soll so aussehen: Force India erhält die Startlizenz und darf weiterhin an der Ausschüttung der Preisgelder teilhaben, verliert aber alle bis dato gesammelten WM-Punkte. Derzeit steht der Rennstall mit 59 Zählern auf Rang sechs der WM-Wertung. Mit dieser Lösung würde Force India von einem Entgegenkommen profitieren, würde gleichzeitig aber dennoch einen hohen Preis für den Besitzerwechsel bezahlen. Ein Kompromiss, mit dem das Team wohl überleben könnte.

Angeblich stellen sich aber noch zwei Teams quer und wollen ein weiteres Entgegenkommen von Force India. Am Donnerstag in Spa muss eine Entscheidung fallen.

Sollte es tatsächlich so kommen, könnte es schon in Monza zu einem großen Stühlerücken bei den Fahrern kommen. Wenn Stroll so viel Geld investiert, soll Sohn Lance Stroll möglichst schnell im konkurrenzfähigeren Force India sitzen. Esteban Ocon müsste dafür seinen Platz räumen. Möglicherweise kommt er aber bei McLaren unter, wenn man dort Stoffel Vandoorne loswird.

Bei Williams würde damit der Platz von Lance Stroll frei. Glücklicherweise hätte man dort schon einen Ersatz: Robert Kubica ist seit dieser Saison Ersatzfahrer.