Force India kämpft ums Überleben. Der Rennstall musste in der vergangenen Woche Insolvenz anmelden, die Zukunft des Rennstalls liegt nun in den Händen des Insolvenzverwalters. Drei ernsthaft interessierte potentielle Käufer soll es geben, darunter auch der russische Geschäftsmann Dimitri Mazepin.

Dessen Sohn Nikita Mazepin testet am Mittwoch in Ungarn einmal mehr für Force India. Der junge Russe test bereits zum achten Mal für das Team in einem aktuellen Formel-1-Auto, erstmals erhielt er die Chance schon 2016 beim Test in Silverstone.

Ein Investment von Dimitri Mazepin wird natürlich mit einem Renncockpit für seinen Sohn in Verbindung gebracht. Wie stehen also die Chancen, Nikita Mazepin in der Formel 1 zu sehen? "Das ist schwer zu beurteilen, denn die Formel 1 ist ein Business, in dem du immer und nie eine Chance hast", sagte der 19-Jährige zu Motorsport-Magazin.com.

Mazepin hat keine Superlizenz für 2019

"Und es liegt nicht an mir, das zu entscheiden. Ich habe ein großartiges Team an Leuten um mich herum, das das entscheidet", so Mazepin Junior weiter. "Ich fühle, dass ich mit der Unterstützung von Force India und der Erfahrung, in den Jahren einige Sessions gefahren zu sein, bereit genug für ein Formel-1-Auto bin."

Doch im nächsten Jahr kann es unter normalen Umständen noch gar nichts werden. 2017 fuhr Mazepin noch mäßig erfolgreich in der Formel 3 Europameisterschaft, in diesem Jahr kann er in der GP3 überzeugen. Mazepin gewann das Auftaktrennen in Barcelona und zuletzt in Budapest. Aktuel liegt er auf Rang vier der Meisterschaft, die Chancen auf einen Gesamtsieg sind intakt.

Doch selbst der würde ihm nicht reichen, um die nötigen Superlizenzpunkte zu sammeln. Für den Formel-1-Führerschein sind insgesamt 40 Punkte nötig. Für einen Sieg in der GP3 gibt es 30 Punkte, für seinen zehnten Gesamtrang in der Formel 3 gab es nur einen Punkt. Im besten Fall würden ihm also noch neun Punkte fehlen.

"Mein Ziel ist es, erst einmal die GP3 zu gewinnen. Wenn ich das schaffe, hoffe ich, dass mir mein Team helfen kann, aufzusteigen. Ich wäre auch erst einmal mit der Formel 2 glücklich, aber die Entscheidung liegt nicht bei mir - das ist die Natur des Sports", so Mazepin.

Steigt Stroll bei Force India ein?

Egal, wer Force India schlussendlich übernehmen wird, Nikita Mazepin ist zumindest 2019 sehr unwahrscheinlich im Renncockpit des Teams. Der zweite Interessent für die Übernahme kommt aus Amerika und soll in Verbindung mit Andretti und Bob Fernley stehen. Fernley, seines Zeichens stellvertretender Teamchef bei Force India, steht Vijay Mallya sehr nah.

Und dann gibt es noch einen dritten Interessenten: BWT. An diesen Interessenten würde sich auch noch gerne Lawrence Stroll hängen. Er ist auf der Suche nach einem besseren Cockpit für seinen Sohn Lance Stroll. Williams ist längst nicht mehr erste Wahl. Luca Baldisserri, ehemaliger Ferrari-Mann und Stroll-Vertrauter bei Williams, könnte dann in einer tragenden Rolle mit zu Force India kommen.