Strukturelle Änderungen im Formel-1-Team von Renault: Wie die Franzosen bekanntgaben, geht Technik-Chef Bob Bell in den Teilruhestand. Sein Amt als Chief Technical Officer wird Bell ablegen und in Zukunft nur noch in Teilzeit als Berater des Teams fungieren.

Dieser Schritt, so heißt es von Renault, sei von Bell selbst ausgegangen. Nach 36 Jahren in der Formel 1 wolle er aus der vordersten Front verschwinden und anderen Interessen außerhalb des Sports nachgehen.

Bell begann seine Ingenieurs-Karriere als studierter Aerodynamiker 1982 bei McLaren. 1997 wechselte er zu Benetton und kam nach einem kurzen Intermezzo bei Jordan wieder zum Rennstall zurück, der anschließend von Renault übernommen wurde. 2003 wurde er Technischer Direktor und feierte 2005 und 2006 jeweils die Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft.

Kurzzeitig war Bob Bell Renault-Teamchef, Foto: Sutton
Kurzzeitig war Bob Bell Renault-Teamchef, Foto: Sutton

Nach der Entlassung von Flavio Briatore nach Bekanntwerden des Crashgates übernahm Bell kurzfristig die Rolle des Teamchefs, ehe er von Eric Boullier abgelöst wurde. Anschließend zog es ihn zu Mercedes, wo er von 2011 bis 2013 Technischer Direktor war.

Als Renault als Werksteam in die Formel 1 zurückkehrte, übernahm Bell dort die Rolle des Chief Technical Officers. In dieser Funktion war er vor allem für das Zusammenwachsen der beiden Fabriken zuständig. Renault entwickelt und baut die Motoren im französischen Viry, der Rennstall sitzt im englischen Enstone.

"Bob wird in seiner Position als Chief Technical Officer in der Formel 1 nicht ersetzt", heißt es von Renault. "Eine voll funktionstüchtige und agile Zusammenarbeit zwischen Viry und Enstone wurde bereits umgesetzt."

In seiner Rolle als externer Berater soll sich Bell vor allem um Partner des Teams, den verschiedenen Interessensgruppen der Formel 1 und um die Renault Nissan Mitsubishi Allianz kümmern.