Lewis Hamilton startet beim Ungarn GP 2018 zum 77. Mal in seiner Formel-1-Karriere von Startplatz eins. Der Mercedes-Pilot sicherte sich die Pole Position in letzter Sekunde, fuhr auf seiner letzten Runde trotz eines mäßigen Mittelsektors am Ende noch 0,260 Sekunden schneller als Teamkollege Valtteri Bottas.

Dabei sah es lange gar nicht so gut aus für Mercedes. Unmittelbar vor dem Qualifying begann es über dem Hungaroring zu regnen. Die Bedingungen schwankten zwischen Intermediates und Full Wets.

Auf den Intermediate-Reifen, die zu Beginn der Session noch die bessere Wahl waren, sah Ferrari noch schneller aus als Mercedes. Erst im Q3, als alle Piloten auf den Regenreifen fahren mussten, wurde Mercedes plötzlich zum Favoriten.

Hamilton geschockt: Ferrari-Pole in Ungarn erwartet

Für Mercedes kam der große Regen genau zur richtigen Zeit. "Wir wussten, dass Ferrari auf Pole stehen würde, wenn es trocken bleibt", gestand Weltmeister Lewis Hamilton. "Dass ich jetzt auf Pole stehe, ist ein richtiger Schock, das hatte ich nicht erwartet."

Dabei hätte man eigentlich mit dem Ergebnis rechnen können: Hamilton ist nicht nur Qualifying- und Regen-Spezialist, sondern auch Experte in Budapest. Fünf Mal konnte er den Ungarn GP schon gewinnen, sechs Mal stand er bereits auf Pole.

"Für eine Strecke, die eigentlich so gut für mich ist, lief es aber zuletzt nicht besonders gut für mich", schränkt Hamilton ein. "Und auch dieses Wochenende war Valtteri immer schneller. Ich hatte Probleme mit dem Setup und dem Gefühl für die Reifen."

Hamilton mit Pole-Runde in letzter Sekunde

Doch im Regen gelang Hamilton dann schließlich die eine magische Runde: "Als mir mein Renningenieur gesagt hat, dass ich noch eine Runde habe, den Unterschied zu machen, lag ich bereits 0,4 Sekunden hinten. Ich wusste, dass ich alle Sektoren zusammenbekommen musste, einige Kurven habe ich aber nicht so gut bekommen wie zuvor, aber ich musste Kompromisse eingehen. Im letzten Sektor hatte ich das Gefühl, wirklich den Unterschied ausgemacht zu haben."

Für das Rennen sagen die Meteorologen eher eine Hitze- statt einer Regenschlacht voraus. Ist Mercedes dann wieder der Außenseiter? Nein, glaubt Hamilton: "Ich glaube und ich hoffe, dass wir den Regen morgen nicht brauchen. Mein Longrun war mittelmäßig, Ferrari war schneller. Aber die Track Position ist der Schlüssel. Es ist die drittschwierigste Strecke des ganzen Jahres, um zu überholen. Wir müssen irgendwie mit den Temperaturlimits der Reifen durch den Stint kommen."