Nun also ist es offiziell: Force India ist zahlungsunfähig. Seit Monaten kursieren bereits Gerüchte durch das Formel-1-Fahrerlager, der Rennstall würde unter großen finanziellen Problemen leiden, das Team stünde zum Verkauf. Nachdem Teambesitzer Vijay Mallya die Gerüchte erst kürzlich vehement zurückwies, musste Force India am Freitagabend Insolvenz anmelden.

Weil Mallya in Großbritannien gegen seine Auslieferung nach Indien kämpft, kann der einstige Bierbaron England nicht verlassen. Bob Fernley vertritt den Inder deshalb als Teamchef schon seit geraumer Zeit. Eigentlich sollte sich Fernley am Freitag in der FIA Pressekonferenz den Fragen der Journalisten stellen, kurzfristig musste allerdings Geschäftsführer Otmar Szafnauer seinen Platz einnehmen.

Fernley war am Freitag noch gar nicht in Budapest, weil er sich für eine Anhörung in London befand. Der High Court in London setzte nun einen Insolvenzverwalter ein, der sich ab sofort um die Belange des Teams kümmert.

Vorerst läuft das Tagesgeschäft wie gewohnt weiter, so sieht es das britische Insolvenzrecht vor. Dadurch erhofft man sich, das Team zu einem besseren Preis verkaufen zu können, damit Gläubiger ihr Geld zurückbekommen.

Angeblich gibt es mehrere ernsthafte Interessenten für die Übernahme des Rennstalls. Bei einem davon soll es sich um den aktuellen Hauptsponsor BWT handeln, ein anderer wird mit Lawerence Stroll in Verbindung gebracht, der seinen Sohn wohl gerne von Williams zu Force India hieven würde.

In den nächsten Wochen soll ein Käufer für den Rennstall gefunden sein. Bis dahin, so hört man, soll der Insolvenzverwalter COO Otmar Szafnauer als Teamchef eingesetzt haben. Fernley gilt als enger Vertrauer von Mallya.