Die Formel-1-Welt war geschockt, als am Wochenende des Deutschland GP die ersten schlechten Nachrichten von Sergio Marchionne an die Öffentlichkeit kamen. Der Italo-Kanadier wurde aufgrund seiner gesundheitlichen Verfassung als Geschäftsführer von Fiat-Chrysler und als Ferrari-Präsident mit sofortiger Wirkung abgelöst.

Nur wenige Tage später die tragische Nachricht: Sergio Marchionne ist tot. Im Alter von 66 Jahren verstarb er im Universitäts Spital Zürich am Mittwoch, den 25. Juli 2018. Offiziell hatte der Konzern kommuniziert, Marchionnes Gesundheitszustand hätte sich nach unerwarteten Komplikationen nach einer Operation signifikant verschlechtert.

Italienische Medien hatten zuvor über eine Schulter-Operation berichtet. Komplikationen nach einer Schulter-OP mit Todesfolge ließen einerseits Zweifel an der medizinischen Versorgung, andererseits an der Wahrheit der offiziellen Meldungen und der Gerüchte aus Italien aufkommen.

Das Universitäts Spital Zürich reagierte deshalb mit einem Statement. "Das Vertrauen der Patientinnen und Patienten in die bestmögliche Therapie und in die Verschwiegenheit sind für ein Spital von großer Bedeutung. Für das Universitäts Spital Zürich hat das Arztgeheimnis einen hohen Stellenwert. Dieses gilt für alle Patientinnen und Patienten gleichermaßen", heißt es zunächst.

"Die Orientierung über den Gesundheitszustand ist Sache der Patientinnen und Patienten oder deren Angehörigen. Aus diesem Grund hat das USZ bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellung zur Hospitalisierung und Behandlung von Herrn Sergio Marchionne genommen", heißt es weiter.

Nach den Gerüchten in den Medien sah man sich aber trotz allem dazu veranlasst, zum Tod des Ex-Ferrari-Präsidenten Stellung zu nehmen. "Herr Sergio Marchionne war Patient am USZ. Aufgrund einer schweren Erkrankung kam er seit mehr als einem Jahr immer wieder zur Behandlung. Obwohl sämtliche Möglichkeiten der Spitzenmedizin ausgeschöpft wurden, ist Herr Marchionne leider verstorben. Wir bedauern seinen Tod ausserordentlich und drücken der Familie unser tiefstes Beileid aus."

Im Formel-1-Zirkus gab es bereits länger Zweifel an der offiziellen Version. Marchionne galt als starker Raucher, inoffiziell soll er an den Folgen seines starken Tabak-Konsums gesundheitliche Beschwerden gehabt haben. Weil der Tabakkonzern Philip Morris seit Jahrzehnten Ferraris Hauptsponsor ist, handelt es sich dabei um ein äußerst sensibles Thema.