Schlechte Nachrichten aus dem Hause Ferrari: Wie der Mutterkonzern Fiat Chrysler Automobiles (kurz FCA) am Samstag offiziell mitteilte, wird FCA-Chef und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne mit sofortiger Wirkung abgelöst.

Grund für den Wechsel an der Spitze des Autokonzerns ist der gesundheitliche Zustand Marchionnes. Der Italo-Kanadier wurde zuletzt an der Schulter operiert. Laut Presseaussendung kam es bei der Regeneration zu unerwarteten Komplikationen. "In den letzten Stunden haben sich die Komplikationen signifikant verschlimmert", heißt es weiter.

Als Folge der Verschlechterung kam am Samstag der Vorstand von Fiat-Chrysler zusammen. "Zuerst wollen wir Sergio Marchionne und seiner Familie unsere Verbundenheit ausdrücken und seinen außerordentlichen Beitrag hervorheben, den er auf menschlicher und beruflicher Ebene für das Unternehmen geleistet hat", heißt es weiter.

Doch der Konzern muss trotz der tragischen Neuigkeiten zum Tagesgeschäft zurückkehren. Der 66-jährige Marchionne wollte ohnehin 2019 von seinem Amt als FCA-Geschäftsführer zurücktreten. Entsprechend musste nicht überraschend nach einem Nachfolger gesucht werden.

Der Vorstand hat nun den Prozess beschleunigt, der über die letzten Monate vorbereitet wurde und Mike Manley zum Geschäftsführer ernannt. Bei der nächsten Aktionärsversammlung, die in den nächsten Tagen einberufen wird, soll er in den Vorstand einberufen werden. Bis dahin wurde Manley schon vom Vorstand dazu ermächtigt, das Tagesgeschäft zu führen.

Louis Camilleri wird neuer Ferrari-Präsident

Bei Ferrari ist die Situation etwas anders. Eigentlich wollte Marchionne auch nach seinem Rückzug aus der Geschäftsführung Ferrari-Präsident bleiben. Der Vorstand wird nun bei der Aktionärsversammlung Louis C. Camilleri als Ferrari-Präsidenten vorschlagen. Auch er wurde bis dahin schon für seine angestrebte Position ermächtigt.

Der Ägypter war lange Zeit Chef des Tabakkonzerns Philip Morris, der noch heute Ferrari sponsert. Auch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene kam 2014 von Philip Morris zum italienischen Rennstall. Arrivabene soll aber unter dem mächtigen Marchionne nicht besonders viel zu sagen haben.

Für Ferrari könnte ein neuer Präsident und die neue Führung von FCA Folgen haben. Marchionne gilt als knallharter Geschäftsmann, der möglicherweise nicht nur wie Vorgänger Luca di Montezemolo mit dem Ausstieg seiner Marke aus der Formel 1 droht, sondern sich den Ausstieg auch tatsächlich vorstellen kann. Für die Formel 1 ist der Wechsel möglicherweise eine gute Nachricht.