Valtteri Bottas bewies im Zeittraining der Formel 1 auf dem Hockenheimring gleich bei der ersten Gelegenheit, dass Mercedes mit der Vertragsverlängerung die richtige Entscheidung getroffen hat. Nachdem Lewis Hamilton durch einen Fahrfehler K.o. ging, bot sein Teamkollege Sebastian Vettel im Kampf um die Pole die Stirn und sicherte seinem Team für den Sonntag die bestmögliche Ausgangslage.

"Ich habe alles gegeben, aber leider waren sie heute einfach etwas zu schnell", so Bottas der am Sonntag neben Vettel aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen wird. Als einziger Fahrer gelang es ihm, den Kampf um die Pole noch einmal spannend zu machen. Nach den ersten Runs im Q3 schien früh klar, dass die Bestzeit wohl an Vettel gehen würde. Im letzten Run wurde die Luft für den Heppenheimer wegen Bottas jedoch noch einmal dünn.

"Der Kampf um die Pole war wirklich hart", so der Finne, der Vettel mit dem letzten Schuss wenige Sekunden vor Ablauf der Zeit noch einmal die provisorische Pole entriss. "Es war eine gute Runde, besonders im letzten Sektor. Den hatte ich auf meiner ersten Runde im Q3 nicht zusammenbekommen", sagt Bottas, der letztendlich aber kein Rezept gegen Vettel hatte.

Toto Wolff: Mercedes-Pace nicht gut genug für Pole

"Wenn ich die Runde noch einmal fahren könnte, würde ich hier und da sicher noch ein Hundertstel finden. Aber mehr als eine Zehntel wären nicht drin", gibt er zu. "Ferrari war heute einfach schneller, besonders Sebastian hatte eine wirklich tolle Runde. Aber für mich war das Gefühl im Auto sehr gut, ich bin zufrieden."

Zufrieden musste damit auch sein Mercedes-Team sein. Nachdem man WM-Kandidat Hamilton nach einem selbstverschuldeten Defekt verlor, holte Bottas raus was ging. "Wir waren von der Pace her nicht gut genug für die Pole", gibt Teamchef Toto Wolff zu. Dass Bottas angesichts dessen noch vor dem zweiten Ferrari von Kimi Räikkönen steht, ist für den Sonntag eine halbwegs versöhnliche Ausgangslage.

Bottas mit Kampfansage an Vettel: Mercedes im Rennen so schnell wie Ferrari

"Natürlich ist dieses Rennen für unser Team sehr wichtig", so Bottas über das Mercedes-Heimspiel. "Ich starte von Platz zwei und es wird ein langes Rennen. Ich bin mir sicher, dass Lewis nach vorne fahren und eine gute Platzierung holen kann. Es sind schon einige Dinge passiert, also ist noch ein gutes Ergebnis drin." Während der Teamkollege sich von hinten durchs Feld arbeiten muss, liegt sein Fokus auf dem Lokalmatador.

In Silverstone gelang es Bottas zuletzt trotz zuvor schwacher Pace am Rennwochenende am Sonntag Druck auf Vettel zu machen. In Hockenheim ist der Finne deutlich besser aufgelegt und auch sein Dienstfahrzeug sollte mit dem Favoriten auf Augenhöhe sein, um einen Ferrari-Alleingang zu verhindern. "Was die Rennpace angeht denke ich, dass wir an ihnen dran sein werden", so die Kampfansage von Bottas.