Daniel Ricciardo holte sich im 1. Freien Training zum Deutschland GP 2018 auf dem Hockenheimring die Bestzeit. Der Red-Bull-Pilot fuhr mit 1:13,525 Minuten lediglich 0,004 Sekunden schneller als Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Sebastian Vettel hielt sich bei seinem Formel-1-Heimspiel noch zurück.

Das Ergebnis: Hinter Ricciardo und Hamilton landete Max Verstappen mit rund zwei Zehntelsekunden Rückstand. Sebastian Vettel musste sich eine Zehntel weiter dahinter mit Rang vier begnügen. Allerdings fuhr Vettel seine Zeit auf den Soft-Reifen, griff im 1. Training noch gar nicht zu Ultrasoft, während Mercedes und Red Bull schon die weichsten Reifen aufzogen.

Valtteri Bottas kam trotz Ultrasoft-Reifen nur auf Rang fünf vor Landsmann Kimi Räikkönen, der wie Vettel auf Soft fuhr. Der Titel Best of the Rest geht einmal mehr klar an Haas: Romain Grosjean und Kevin Magnussen reihten sich auf den Plätzen sieben und acht ein. Charles Leclerc und Nico Hülkenberg komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Für einen kuriosen Zwischenfall sorgte Freitags-Fahrer Antonio Givoninazzi. Allerdings war der Ferrari-Junior in Sauber-Diensten unschuldig. Als Giovinazzi die Boxengasse verließ, löste sich plötzlich die Motorabdeckung an seinem Boliden. Die Karbonhülle schleuderte meterhoch durch die Luft und landete wieder auf der Strecke. Ein mutiger Marshall holte das Teil wieder vom Asphalt, Giovinazzi musste langsam zurück an die Box fahren, konnte aber später wieder auf die Strecke.

Für einen spektakulären Moment sorgte Lokalmatador Nico Hülkenberg: Der Renault-Pilot verlor Eingangs Motodrom die Kontrolle über seinen Boliden und musste mit Highspeed durch das Kiesbett ackern. Große Beschädigungen schien sein Renault davon nicht getragen zu haben, Hülkenberg konnte ohne sichtbare Probleme weiterfahren.

Richtig Kurios wurde es wenig später bei Daniel Ricciardo. Der Red-Bull-Pilot überfuhr einen Gegenstand, möglicherweise handelte es sich dabei um eine Bierdose. Der Zwischenfall ging glimpflich aus, Ricciardo konnte anschließend noch die Bestzeit fahren.

Die Technik: Auch wenn Ricciardos Red Bull dabei keinen Schaden nahm, eine Strafversetzung gibt es trotzdem für den Australier. Weil nach dem Monaco-Defekt letztendlich eine neue MGU-K verbaut werden musste und gleichzeitig weitere neue Motorkomponenten zum Einsatz kommen, muss Ricciardo 20 Plätze in der Startaufstellung nach hinten.

Auch die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen erhielten neue MGU-Ks, allerdings befinden sich beide noch im erlaubten Kontingent, müssen also keine Strafversetzung fürchten. Valtteri Bottas fuhr im Training jenen Motor, den er bei seinem Ausfall in Österreich im Einsatz hatte. Nachdem die Hydraulik versagte, überhitzte das Aggregat im abgestellten Boliden. Mercedes nutzt den Motor nur noch am Freitag, am Samstag fährt Bottas wieder mit der neuen Power Unit aus Silverstone.

Auch abseits der Motoren war eine Menge los an der Technik-Front. Carlos Sainz konnte aufgrund eines Wasserlecks nur wenige Runden fahren, der neue Heckflügel konnte deshalb nicht allumfänglich ausprobiert werden. Die beiden McLaren-Piloten mussten erneut ein umfangreiches Testprogramm mit zeitintensiven Umbauarbeiten abspulen und konnten deshalb nicht viel fahren. Williams wechselte zwischen verschiedenen Frontflügel-Varianten hin und her.

Die Freitagsfahrer: Ericsson-Ersatz Antonio Giovinazzi kam trotz des Problems mit seiner Motorabdeckung noch auf ordentlich Kilometer. Am Ende reichte es für ihn aber nur zu Rang 19 in der Zeitenliste während Sauber-Kollege Charles Leclerc in den Top-10 landete. Esteban Ocon musste sein Force-India-Cockpit am Vormittag Nicolas Latifi überlassen. Der Kanadier landete auf Rang 17, Teamkollege Sergio Perez auf Rang elf.