Red Bull hat beim Triple Header trotz des Sieges von Max Verstappen weiter an Boden auf Mercedes und Ferrari verloren. Daniel Ricciardo glaubt dennoch an eine Chance auf den WM-Titel. Die beiden Rennen vor der Sommerpause in Hockenheim und Budapest werden entscheidend sein. Trotz Upgrade sind die Piloten mit ihren Prognosen für den Deutschland GP vorsichtig.

"Wir sehen uns sicherlich mit Außenseiterchancen für den Weltmeistertitel", so Ricciardo im Vorfeld des Großen Preises von Deutschland. Der Australier liegt aktuell 65 Punkte hinter WM-Leader Sebastian Vettel. In den vergangenen drei Rennen fuhr er 28 Zähler weniger ein als der Ferrari-Pilot.

Doch genau deshalb glaubt er, dass er den Rückstand noch vor der Sommerpause verringern kann, sofern Red Bull bei den Rennen in Deutschland und Ungarn zurückschlagen kann. "Wenn wir in den nächsten beiden Rennen starke Resultate holen, könnte uns das im Titelrennen halten", glaubt Ricciardo.

Gleichzeitig ist er sich auch der Tatsache bewusst, dass die Nummer für ihn nach dem Rennen auf dem Hungaroring auch komplett gelaufen sein kann. "Wenn wir weiter zurückfallen, sind wir wahrscheinlich raus. Das könnte auch etwas daran ändern, wie wir den Rest des Jahres angehen, was das Selbstvertrauen angeht."

Verstappen vor Hockenheim verhalten: Layout nicht perfekt für Red Bull

Vor Selbstvertrauen strotzen sieht man die Red-Bull-Piloten vor Hockenheim nicht. Zwar bekommt der RB14 einen modifizierten Unterboden, doch die Defizite beim Motor lassen nicht allzu viel hoffen. Da hilft es auch nicht, dass die Formel 1 nicht mehr auf dem alten Hockenheimring fährt.

"Ich denke nicht, dass es einen großen Unterschied macht. Wir würden dort nur die Flügel flachstellen und dann ist es wie Monza", so Verstappen gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Es ist hier immer noch eine Powerstrecke. Das alte Layout hatte wenigstens die Schikanen, wo du einen kleinen Unterschied machen kannst. Aber ich denke, sowohl das alte als auch das neue Layout sind nicht perfekt für uns."

"Ich denke nicht, dass wir so weit weg sein werden wie in Silverstone. Aber ich denke, es wird genug sein um nicht um die Pole zu kämpfen", prognostiziert Ricciardo, der beim Kräfteverhältnis zwischen Mercedes und Ferrari noch unschlüssig ist. "Es wir sehr eng zwischen ihnen. Ich denke, sie werden innerhalb einer Zehntel liegen. Wahrscheinlich wird der Fahrer der den besseren Job macht die Pole holen."

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Deutschland GP (07:51 Min.)

Ricciardo droht in Hockenheim MGU-K-Strafe

Ricciardo wird möglicherweise sowieso keine Chance auf einen guten Startplatz haben. Nachdem ihm seine zweite MGU-K in Monaco verreckt ist und er seitdem wieder auf das Bauteil aus den ersten Saisonrennen zurückgreifen musste, wird es wohl so kommen, dass er in Hockenheim Nummer drei verbaut bekommt. Das würde eine Grid Penalty von zehn Plätzen bedeuten.

"Es ist sehr wahrscheinlich", so der 29-Jährige. Seinen zweiten Platz von 2016 in Hockenheim zu wiederholen, wird sich dann schwierig gestalten. Ganz verloren sieht er sein Rennen aber auch unter diesen Umständen nicht, schließlich verzeiht der Hockenheimring Grid Penalties mit seinem Layout eher als andere Strecken.

"Ich mag die Strecke, sie macht Spaß. Du kannst hier überholen. Selbst wenn wir also die Strafe kassieren und ich hinten starte, kann ich zuversichtlich bleiben da ich weiß, dass es ein paar gute Überholmanöver geben wird. Außerdem sollte die extra DRS-Zone uns näher beieinander halten", so Ricciardo.

Ricciardo setzt Hoffnungen schon jetzt auf Budapest: Gute Chancen auf Sieg

In Budapest wäre eine Grid Penalty schwerwiegender. "Idealerweise gewinnen wir in Ungarn und nehmen sie (die Strafe, Anm. d. Red.) dafür hier in Kauf, so Ricciardo, dessen Hoffnungen offenbar fast ausschließlich auf dem kommenden Wochenende liegen: "Ich glaube nicht, dass es so wie in Monaco sein wird. Dort hat jeder erwartet, dass wir dominieren - und das haben wir. So wird es in Budapest nicht sein, aber ich denke, wir haben eine gute Chance um den Sieg zu fahren."

Teamkollege Verstappen legt den Fokus auf Hockenheim und sieht die Prognose für Budapest mit einer Portion Sarkasmus. "Ich freue mich da gar nicht so drauf. Du musst immer deinen bestmöglichen Job machen. Manchmal ist es etwas schwieriger, aber wenn du dann ein gutes Resultat holst ist es befriedigender. Wenn du weißt dass du gewinnen wirst, ist es eigentlich ziemlich langweilig", so der Niederländer.