Fernando Alonso setzte beim Formel-1-Rennen in Silverstone seine Punkteserie in der Saison 2018 fort. Mit Platz acht holte er bei der siebten Zielankunft zum siebten Mal in diesem Jahr ein zählbares Resultat. Der McLaren-Pilot glaubt jedoch, dass für ihn sogar noch mehr drin war - wäre da nicht Kevin Magnussen gewesen.

"Kevin hat mich in Kurve sieben wieder einmal von der Strecke gedrängt", so Alonso, der auf seinem Weg zu Platz acht im Rennen wie schon im Training am Freitag mit dem Haas-Piloten aneinandergeraten war. In der Safety-Car-Phase hatte auch er die Chance genutzt, um zurück auf den Soft-Reifen zu wechseln.

Mit diesem Vorteil arbeitete Alonso sich gegen die Hard- und Medium-bereiften Konkurrenten von Haas, Force India und Renault durchs Feld. In der Schlussphase ging er im Kampf um die siebte Position mit Esteban Ocon in Luffield (Turn 7) weit. Magnussen nutzte die entstandene Lücke und setzte sich innen neben den Spanier.

"Ich war außen und als ich zurück auf die Ideallinie kam, wurde ich von ihm ins Kiesbett gedrückt", beschrieb Alonso die Szene. "Es wurde gesagt, dass wir immer für ein Auto Platz lassen müssen. Aber manche halten sich nicht daran und es passiert nichts", kritisiert er Konkurrent und Regelhüter zugleich. Denn die untersuchten den Vorfall nicht.

Alonso: Rennleitung war in Silverstone etwas zu weich

"Er hat hart gekämpft, wie er es immer macht", hielt sich Alonso mit seiner Schelte an Magnussen zurück. Die Milde der Stewards hingegen konnte er nicht nachvollziehen: "Die FIA war heute meiner Meinung nach etwas zu weich. In 99 Prozent der Fälle bestrafen sie in solch einer Situation oder ordnen an, dass die Position zurückgegeben werden muss. Aber heute waren sie nicht so drauf."

Erst in der letzten Runde gelang es ihm mit einem Ausbremsmanöver in Kurve drei, Magnussen die achte Position wieder abzunehmen. "Wir mussten ihn also auf der Strecke nochmal überholen und am Ende ist mir das gelungen. Es hat für unsere Position also keinen so großen Unterschied gemacht", so Alonso. Ohne den harten Kampf mit Magnussen hätte es für McLaren allerdings noch weiter nach vorne gehen können, wie er glaubt.

"Ich denke, mit den gelben Reifen hätten wir mit Esteban und Nico kämpfen und vielleicht Sechster werden können", sagte der 36-Jährige. "Platz acht ist wahrscheinlich nicht genug mit der Performance, die uns zur Verfügung stand." Letztendlich kam er nur dank der Safety-Car-Phase überhaupt in die Nähe diese beiden Piloten.

Alonso hofft auf mehr McLaren-Punkte aus eigener Kraft

"Es war ein tolles Rennen, eine gute Show. Das Safety Car sorgt immer für etwas Durcheinander", weiß auch Alonso, der mit den vier Punkten aus Silverstone in der Fahrerwertung wieder an Magnussen vorbeigegangen ist. Mit 40 Zähler liegt er an achter Stelle, einen Punkt vor dem Dänen und zwei hinter Hülkenberg.

"Die Punkte nehmen wir gerne, keine Frage", so Alonso. Er hofft allerdings, dass diese Resultate in Zukunft auch ohne Safety-Car-Glück möglich sein werden. "Hoffentlich können wir diese Rennen bald auch ohne irgendwelche Zwischenfälle haben, einfach nur mit unserer eigenen Performance."

Vor allem die schwache Qualifying-Performance des MCL33 ist nach wie vor das große Handicap. "In den letzten paar Rennen hat sich unsere Position mehr oder weniger stabilisiert. Am Sonntag sind wir immer in einer Gruppe mit Renault, Force India und Haas. Aber am Samstag ist es für uns unmöglich, mitzuhalten. Wir müssen diese Performance unbedingt finden."