Es war der Schockmoment im dritten Training zum Großbritannien GP 2018: Plötzlich donnerte Toro-Rosso-Pilot mit Highspeed in die Streckenbegrenzung bei Brooklands. Die Aufhängung an seinem STR13 war gebrochen, also kein Fahrfehler - wie viele zuerst vermutet hatten, hatte der Neuseeländer im bisherigen Saisonverlauf doch schon mehr als nur einmal für Kleinholz gesorgt.

Glück im Unglück: Hartley entkam dem heftigen Unfall ohne Blessuren, wurde fit für weitere Einsätze erklärt. Im Qualifying musste er dennoch zuschauen: Toro Rosso muss das Chassis wechseln, sodass Hartley erst im Rennen wieder - aus der Boxengassen - ins Geschehen eingreifen wird. "Der heutige Crash ist ein weiteres Zeugnis dieser modernen Formel-1-Autos und ihrer Sicherheit", sagt Hartley selbst.

Toro Rosso rätselt noch über Ursache

"Mir geht's gut, aber das Auto war definitiv nicht in Ordnung! Ich bin enttäuscht, das Qualfiying verpasst zu haben", hadert der Kiwi. "Ich ging auf die Bremse und ganz plötzlich brach die Aufhängung", schildert Hartley knapp und unspektakulär den spektakulären Crash. Dieser hatte jedoch nicht nur Folgen für Hartley selbst.

Auch Teamkollege Pierre Gasly war betroffen, Toro Rosso hielt ihn das gesamte dritte Training in der Box, war nicht sicher, ob vielleicht 'nur' die massiven Bodenwellen des Silverstone Circuits schuld waren, oder vielleicht generell etwas mit der Aufhängung nicht stimmt, also auch am STR13 des Franzosen. Im Verdacht war der Querlenker. Möglich: Ein genereller Konstruktionsfehler der Charge an Aufhängungen. Deshalb wechselte man vorsorglich auch bei Gasly die Aufhängung an der Vorderachse. Final kann all das jedoch erst in der Fabrik mit einer Detailanalyse geklärt werden.

Pierre Gasly von Unfall auch getroffen

"Zuallererst Entschuldigung an Brendon für dieses Problem an seinem Auto. Das wichtigste ist, dass er in Ordnung ist. Aber sowas wollen wir natürlich nicht sehen. Es scheint ein Aufhängungsfehler gewesen zu sein, von einer Art, die wir so noch nie erlebt haben", berichtet Technikdirekor James Key. "Deshalb müssen wir das noch genau anschauen und sind deshalb auch erst einmal als Vorsichtsmaßnahme mit Pierres Auto nicht weitergefahren bis wir das Problem mehr verstanden hatten und entsprechend handeln konnten."

Für Gasly ein herber Rückschlag. "Ich konnte wegen einiger Probleme nicht viel fahren. Nach Brendons Crash im dritten Training haben wir die ganze vordere Radaufhängung getauscht und damit auch das Setup, sodass ich etwas blind ins Qualifying ging", sagt Gasly. "Aber das Team hat es klasse gemacht, den Job so schnell zu erledigen und es war am Ende sogar großartig! Ich habe mich echt gut im Auto gefühlt", kommentiert der Franzose seinen Q2-Einzug, den er bereits am Funk gefeiert hatte. Im Rennen wird es für Toro Rosso insgesamt mit Hartleys Start aus der Boxengasse nun jedoch nicht leichter.