Folgt jetzt ausgerechnet beim Heimrennen in Silverstone das McLaren-Comeback in der Formel 1? Nachdem Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne ein paar Albtraum-Rennen erlebt hatten, zeigt Alonso am Freitag in Großbritannien mit einem sechsten Platz auf, schlägt die versammelte Mittelfeld-Konkurrenz.

Aber: Alonsos Vorsprung auf den ersten Verfolger Nico Hülkenberg beträgt nur 48 Tausendstel, die Gegner von Renault, Haas, Force India und auch der Sauber von Charles Leclerc sind ihm dicht auf den Fersen. "Ich denke, es war ein positiver Freitag für uns", meint Alonso danach, "aber ich denke auch, dass das Auto sehr ähnlich sein wird wie in Frankreich und Österreich."

Viel Zeit für große Verbesserungen gab es bei McLaren nämlich nicht. Während man im Rahmen des Triple-Headers von Rennen zu Rennen hetzte, wurde ja auch noch der Teamchef getauscht. Entsprechend wenig hat sich vor Silverstone verändert, meint Alonso.

Alonso hofft auf Q3 in Silverstone, Setup-Experimente mit Vandoorne

Trotzdem waren die Trainings für Alonso in Silverstone durchweg gut verlaufen. Das Niveau gilt es nur am Samstag im Qualifying zu halten. "Ich denke, morgen wird es wieder eng im Mittelfeld", prophezeit Alonso. "Zwei Zehntel können dein Qualifying komplett verändern, da kannst du in Q1 rausfliegen oder Siebter werden. Hoffentlich sind wir näher an Q3 dran als in den letzten Rennen."

Für Alonsos Teamkollegen Stoffel Vandoorne schien es im Training dafür eine ordentliche Niederlage zu setzen. Nur Platz 17 für ihn, auf Alonso fehlen ihm über acht Zehntel. "Kein einfacher Freitag für uns", gibt Vandoorne danach zu, sieht aber zugleich auch Positives für das Team.

Denn er und Alonso haben mit dem Setup ihres McLaren experimentiert, erklärt Vandoorne: "Wir haben die Setups in FP2 aufgeteilt, sind in ein paar verschiedene Richtungen gegangen." Die Alonso-Richtung schien gut zu funktionieren, die Vandoorne-Richtung weniger. Aber der sechste Platz von Alonso stimmt Vandoorne da schon zuversichtlich: "Hoffentlich können wir das morgen halten. Von Freitag auf Samstag machen wir manchmal ja einen Schritt zurück."

McLaren, Alonso testen weiter Teile im Training

Bei McLaren ging es im ersten Training außerdem wieder mit vielen Tests weiter. Viel Zeit ging dabei drauf, und Alonso stand lange an der Box. Wenn er rauskam, dann mit Aero-Messgeräten, FlowViz-Farbe und Ähnlichem. Mitten im ersten Training bauten die McLaren-Mechaniker noch einmal viel am Auto um, erst sehr spät fuhr Alonso seine erste Rundenzeit.

"Wir haben mehrere Teile für die Zukunft getestet, weshalb wir etwas Zeit im ersten Training geopfert haben", erklärt Alonso später. "In der zweiten Session hat sich das Auto gut verhalten, dann haben wir ein paar Reifentests gemacht." Der neue Sport-Direktor Gil de Ferran bestätigt: Alonso arbeitete sich durch eine große Anzahl an Test-Teilen durch.

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Mit solchen Tests verschiebt sich natürlich das ganze Wochenend-Programm weiter und weiter nach hinten. Zumindest ist McLaren im Mittelfeld wieder dabei. Den Spitzen-Platz dort gilt es morgen zu halten, aber de Ferran räumt ein, dass bis dahin noch Raum für Verbesserungen da ist: "Heute Abend heißt es Kopf runter für uns alle, um uns mit den ganzen Daten von heute auf das Qualifying morgen vorzubereiten."